APA/APA (AFP)/DAVID RAMOS

Nach "großer Nacht" von PSG wollen Neymar und Co. den Titel

Auch 90 Minuten auf der Kühlbox konnten das Temperament von Thomas Tuchel nicht bändigen. Im dramatischen Finish im Champions-League-Viertelfinale gegen Atalanta Bergamo trommelte der Coach von Paris Saint-Germain auf sein ungewöhnliches Sitzmöbel ein und brachte damit die große Erleichterung des Favoriten auf den Punkt. "Das war eine große Nacht", sagte denn auch PSG-Superstar Neymar.

Auch 90 Minuten auf der Kühlbox konnten das Temperament von Thomas Tuchel nicht bändigen. Im dramatischen Finish im Champions-League-Viertelfinale gegen Atalanta Bergamo trommelte der Coach von Paris Saint-Germain auf sein ungewöhnliches Sitzmöbel ein und brachte damit die große Erleichterung des Favoriten auf den Punkt. "Das war eine große Nacht", sagte denn auch PSG-Superstar Neymar.

89 Minuten lang war Atalanta am Mittwochabend auf dem Weg zum Überraschungscoup, ehe die Treffer von Marquinhos (90.) und Eric Maxim Choupo-Moting (93.) im fast menschenleeren Estadio da Luz von Lissabon noch die Wende brachten. "Das war ein Spiel für den Trophäenschrank", befand Neymar, der beide Tore einleitete. "Das ist unter den drei größten Spielen meiner Karriere, die wir gedreht haben. Ich mag solche entscheidenden Spiele. Das Einzige, was fehlte, waren die Fans, ein volles Stadion, da würden die Emotionen noch größer sein."

In der Anfangsphase hatte PSG überhaupt nicht wie der Favorit gewirkt. Atalanta spielte bissiger, aggressiver und kam durch Mario Pasalic (27.) zur verdienten Führung. Paris verließ sich auch im Anschluss auf Einzelaktionen von Neymar und wurde erst nach gut einer Stunde besser und schnürte Atalanta förmlich ein. Das hatte auch mit der Einwechslung von Kylian Mbappe zu tun, der wegen einer Knöchelblessur erst in der 60. Minute in die Partie kam. Auch wenn er nicht ganz fit gewesen sein mag, waren es auch seine Tempodribblings, die der PSG-Offensive die nötigen Räume eröffneten. Zudem gab er den entscheidenden Assist für den ebenfalls eingewechselten Choupo-Moting.

Tuchel lobte nach dem Krimi nicht nur seine beiden Offensivstars, sondern hob auch den immensen Siegeswillen seines Teams hervor. "Es war sehr schwer, das Team vorzubereiten. Wir hatten keinen Rhythmus, weil wir keine Spiele hatten, aber ich habe in den vergangenen Tagen die Entschlossenheit, den Enthusiasmus und die Bereitschaft der Mannschaft gespürt. Die Trainingsqualität und die Mischung aus Liebe und harter Arbeit waren außergewöhnlich", meinte der Deutsche, der wegen eines Mittelfußbruchs mit einer Schiene den Großteil des Spiels auf einer Kühlbox sitzend verbrachte. "Stellen Sie sich vor, was ich erst mit zwei Beinen gemacht hätte", sagte er lächelnd über seinen Jubel just am 50. Geburtstag des Vereins.

Das Freudengeheul fiel wohl auch deswegen so intensiv aus, weil Tuchel mit seiner Truppe unter großem Druck steht, endlich auf europäischer Topebene für Erfolge zu sorgen. Mit dem ersten Halbfinaleinzug seit 1995 scheint der Weg zum von den PSG-Eigentümern längst erhofften Triumph in der "Königsklasse" nun frei. "Ich habe im Kopf, dass wir das Finale erreichen werden. Niemand wird mir ausreden, dass wir um den Titel spielen werden", sagte Neymar, dessen Team im Halbfinale am 18. August auf Atletico Madrid oder RB Leipzig trifft, die sich am (heutigen) Donnerstag matchen. "Wir haben einen Schritt gemacht, wir werden einen weiteren machen, der sehr schwierig sein wird, aber wir werden unsere Kräfte bündeln, um ein weiteres großartiges Spiel zu spielen."

Bei Atalanta muss man den späten Schock vermutlich noch länger verdauen. "Natürlich tut das weh, wir haben uns schon fast als Sieger gefühlt", sagte Coach Gian Piero Gasperini nach der ersten CL-Saison des Vereins. "Aber uns bleibt die Freude darüber, eine großartige Saison gespielt zu haben und gegen die besten Teams Europas angetreten zu sein. Die Leute in Bergamo werden uns feiern, feiern für unser Auftreten. Meine Mannschaft hat alles gegeben."

"Es gibt nichts anderes zu sagen, als dass wir stolz sind auf diese Mannschaft", twitterte Bergamos Bürgermeister Giorgio Gori. Auch die Tageszeitung "Tuttosport" titelte groß: "Wir sind stolz auf euch." Der "Corriere della Sera" schrieb: "Schade, Atalanta."

ribbon Zusammenfassung
  • Auch 90 Minuten auf der Kühlbox konnten das Temperament von Thomas Tuchel nicht bändigen.
  • Im dramatischen Finish im Champions-League-Viertelfinale gegen Atalanta Bergamo trommelte der Coach von Paris Saint-Germain auf sein ungewöhnliches Sitzmöbel ein und brachte damit die große Erleichterung des Favoriten auf den Punkt.
  • "Es gibt nichts anderes zu sagen, als dass wir stolz sind auf diese Mannschaft", twitterte Bergamos Bürgermeister Giorgio Gori.