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Nach Evenepoel-Aus: Wieder Maskenpflicht beim Giro

Der Ausstieg des Weltmeisters und Führenden Remco Evenepoel beim 106. Giro d'Italia wegen eines positiven Corona-Tests ist eine Team-Entscheidung gewesen. "Man weiß nie, was unter der Haut vorgeht. Kein Risiko", twitterte Teamchef Patrick Lefevere, nachdem der Quick-Step-Rennstall am Sonntagabend seinen Star nach seinem Sieg im zweiten Giro-Einzelzeitfahren aus dem Rennen genommen hatte. Die Organisatoren reagierten am Montag mit Wiedereinführung der Maskenpflicht.

"Das bisherige Protokoll gibt es nicht mehr, ich kann nicht davon ausgehen, dass es keine weiteren unausgesprochenen Fälle gegeben hat. Wir werden die Maskenpflicht wiederherstellen", sagte Direktor Mauro Vegni der "Gazzetta dello Sport". Demnach wird im Kontaktbereich mit den Fahrern im Start und im Ziel die Maskenpflicht wieder eingeführt. Dazu muss jeder Teilnehmer der Rundfahrt eine Maske tragen, wenn er mit den Fahrern in Kontakt tritt. Die Giro-Organsisation bietet den Teams auch Corona-Tests an. Die Mannschaften sind aber nicht verpflichtet, ihre Fahrer aus dem Rennen zu nehmen, falls es ein positives Ergebnis gibt.

Evenepoel hatte sich am Sonntag durch seinen Zeitfahrsieg vor dem ersten Ruhetag das Rosa Trikot des Gesamtführenden zurückgeholt. Nach der Etappe klagte er über leichte Erkältungssymptome. "Corona hat nicht mehr die volle Kraft wie früher, aber trotzdem...", sagte der belgische Virologe Marc van Ranst dem Sender Sporza: "Evenepoel hat für seine Gesundheit die richtige Entscheidung getroffen. Außerdem lebt man dort immer noch in einer Gruppe. Man kann dort jeden anstecken, selbst jetzt, wo das Virus weniger stark ist."

Bereits zu Saisonbeginn hatte Mannschaftsarzt Yvan van Mol die teaminterne Verfahrensweise erklärt: "Wir wissen nicht, welche Konsequenzen dies für ihr Herzsystem hat. Unsere Rolle besteht darin, unsere positiv auf Corona getesteten Fahrer daran zu hindern, weiter an Wettkämpfen teilzunehmen. Wir haben im Nachhinein noch nicht genügend Erkenntnisse, um sicher sein zu können, dass dies keine Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben wird."

Insgesamt sechs Fahrer sind seit dem Giro-Start am 6. Mai bereits wegen Corona ausgestiegen. Am Sonntag musste auch der frühere Tour-de-France-Zweite Rigoberto Uran aus Kolumbien nach einer Infektion passen. Zuvor hatte es unter anderem den zweimaligen Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna und Giovanni Aleotti (beide Italien) erwischt. Bereits vor dem Rennen hatten einige Fahrer nach einem positiven Test auf einen Start verzichtet.

Evenepoel ist mit dem Auto in Begleitung seiner Familie bereits abgereist. "Ich bin stolz, das Rennen mit zwei Etappensiegen und vier Rosa Trikots zu verlassen", schrieb der 23-jährige Jungstar auf Instagram. Evenepoel war neben dem Slowenen Primoz Roglic der große Favorit auf den Gesamtsieg.

Besonders bitter: Evenpoel hatte noch bei der Teampräsentation vor dem Giro-Start eine rote Maske getragen und vor Corona gewarnt. "Der Verlust mehrerer Fahrer im Peloton muss eine Botschaft an alle sein, dass wir aufpassen müssen, dass das Virus immer noch da ist. Das gilt für Fahrer, Sportdirektoren und Journalisten. Tragt eine Maske", hatte der belgische Ausnahmefahrer gewarnt. Nun hat es ihn trotzdem erwischt. Das Rosa Trikot trägt nun der Brite Geraint Thomas.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Ausstieg des Weltmeisters und Führenden Remco Evenepoel beim 106. Giro d'Italia wegen eines positiven Corona-Tests ist eine Team-Entscheidung gewesen.
  • "Man weiß nie, was unter der Haut vorgeht. Kein Risiko", twitterte Teamchef Patrick Lefevere, nachdem der Quick-Step-Rennstall am Sonntagabend seinen Star nach seinem Sieg im zweiten Giro-Einzelzeitfahren aus dem Rennen genommen hatte.
  • Die Organisatoren reagierten am Montag mit Wiedereinführung der Maskenpflicht.