Mercedes überrascht in Mexiko - Pole für Bottas
Die Bestzeit bei den Windschattenspielen im 2.200 m hohen Mexiko-Stadt kam schon im ersten Outing von Q3, weil Perez in der entscheidenden Phase irritiert von Yuki Tsunoda im Alpha Tauri mit einem Ausritt seine und die Runde von Verstappen beeinflusste. Das Qualifying im Autodromo Hermanos Rodriguez endete mit einer halben Stunde Verspätung, weil der Kanadier Lance Stroll (Aston Martin) im Q1 bei einem Unfall die Streckenabsicherung beschädigt hatte und diese repariert werden musste.
Mit Stroll, Tsunoda (Alpha Tauri), Lando Norris (McLaren) und Esteban Ocon (Alpine) werden zumindest vier Fahrer am Sonntag vor dem Rennen wegen überzähliger Motor- oder sonstiger Teile-Tausche in der Startaufstellung zurückversetzt.
Red Bull war von vielen Experten wegen der Höhenlage Mexikos generell als das stärkere Team eingestuft worden. Nun hat aber das Team von Toto Wolff sogar alle taktischen Vorteile auf seiner Seite. "Unser Auto ist immer schneller geworden. Die erste Reihe ist einmal ein guter Schritt. Vielleicht können wir das halten", sagte der Österreicher auf ServusTV.
Auf der Gegenseite gestand Helmut Marko einen "sehr guten Bluff" von Mercedes ein. "Uns ist es zudem nicht gelungen, die Reifen ins richtige Temperaturfenster zu bekommen", klärte der Motorsport-Berater auf.
Zu dem Vorfall im letzten Qualifikationsabschnitt sagte Marko: "Tsunoda hat beide unsere Autos rausgeholt, sonst wären wir näher ran gekommen." Die Überlegenheit, die zuerst da gewesen war, sei nun offenbar dahin, gestand Marko. "Das wird sicher ein schwieriges Rennen, Mercedes kann jetzt die Rennstrategie bestimmen. Wir werden im Renntrimm aber etwas besser sein."
"Der dritte Platz ist nicht super, aber es wird noch einen großen Kampf geben", hoffte Verstappen. Titelverteidiger Hamilton lobte Bottas ("Superjob") und will nun im fünftletzten Rennen den Abstand in der WM verringern. "Wir haben so hart gearbeitet. Wir dachten nicht, dass wir dieses Wochenende das Tempo hätten", freute sich der Brite.
Nach einem Jahr Corona-Zwangspause säumten wieder Zehntausende Fans die Strecke auf dem ehemaligen Olympia-Gelände. Mehr als 350.000 Tickets wurden für die drei Grand-Prix-Tage verkauft. Spektakuläre Bilder liefern vor allem die Fahrten durch das umgebaute Baseball-Stadion kurz vor der Zielgeraden. Vor allem Perez steht an diesem Wochenende im Zentrum der Begeisterung. Noch nie hat ein Mexikaner sein Formel-1-Heimrennen gewonnen.
Zusammenfassung
- Mercedes gehört beim Mexiko-Grand-Prix der Formel 1 etwas unerwartet die erste Startreihe.
- Im Qualifying überraschte am Samstag Valtteri Bottas mit Bestzeit, 0,145 Sekunden vor seinem Teamkollegen und Weltmeister Lewis Hamilton.
- Den favorisierten Red Bull von Max Verstappen und Lokalmatador Sergio Perez blieb für das Rennen nur die zweite Reihe.
- Der in der WM 12 Punkte vor Hamilton führende Verstappen klagte über ein rutschendes Auto.