"Win-Win-Situation": St. Pölten kooperiert mit VfL Wolfsburg
"Es ist ein Vertrag, der für beide Seiten eine Win-Win-Situation ist", meinte SKN-Präsident Helmut Schwarzl im Rahmen eines Pressetermins. St. Pölten bleibe eigenständig und bestimme selbst, welche Spieler künftig das Trikot tragen werden, beeilte sich Schwarzl zu betonen. Der in der Bundesliga akut abstiegsbedrohte Verein aus der Landeshauptstadt erwartet sich durch die Zusammenarbeit freilich einen Sprung nach oben.
Wie Wolfsburg zeitgleich vermeldete, werde die bisher in der vierthöchsten deutschen Leistungsstufe spielende U23 des Vereins abgemeldet. Einige Spieler und Trainer würden dadurch den Verein verlassen. Die hoffnungsvollsten Talente des VW-Vereins werden indes künftig in Österreich zu sehen sein.
Zwei bis vier Spieler sollen ab Sommer vom Wolfsburger ins niederösterreichische "Wolfsrudel" wechseln, wie St. Pöltens General Manager Andreas Blumauer erklärte. Außerdem habe St. Pölten mit dem neuen Partner im Hintergrund auch ein Argument mehr, österreichische Talente an den Verein zu binden. Diese würden aktuell eher den Weg nach Salzburg und Wien suchen. Wolfsburg könnte demnach einen jungen Österreicher kaufen und ihn sogleich in St. Pölten parken. Im Österreicher-Topf wolle der Verein jedenfalls bleiben, hielt Blumauer fest. Wolfsburg sei nicht der einzige Interessent gewesen, der mit St. Pölten zusammenarbeiten wollte, verriet er.
Die künftige Zusammenarbeit soll so aussehen, dass Wolfsburg Spieler zur Verfügung stellt und diese auch finanziert. St. Pölten habe aber bei der Auswahl die Letztentscheidung, betonte sowohl Schwarzl als auch Blumauer. Man werde auch wirtschaftlich profitieren, sagte der Manager. Er nannte Sponsoring, wollte dabei aber nicht ins Detail gehen. Außerdem werde "Know-how" transferiert. So ist auch ein Mitarbeiteraustausch geplant. In St. Pöltens Club-Gremien wird jedoch kein Vertreter aus Wolfsburg sitzen. "Wir bleiben vollkommen eigenständig und können selbst entscheiden, das war uns wichtig", so Blumauer.
Eingefädelt hat den Deal der Spieler-Manager Frank Schreier, der bei St. Pölten als "externer Berater" agiert. Schreier berichtete von Interessenten "nicht nur aus Deutschland, sondern auch anderen Topligen". Das Wolfsburger Konzept sei aber das schlüssigste gewesen, auch hätten die Niedersachsen "relativ kurzfristig den Sack zugemacht". Eines wollte Schreier auch anmerken: "International wird die österreichische Liga viel höher eingeschätzt als wir das national sehen." Der Berater war sich sicher: "St. Pölten ist der erste Verein, der eine solche Kooperation hat. Aber es wird mehr werden, andere werden folgen."
Zusammenfassung
- Der SKN St. Pölten will durch eine Kooperation mit dem VfL Wolfsburg eine rosigere Zukunft gestalten.
- Talente des deutschen Fußball-Bundesligisten werden künftig bei den Niederösterreichern "geparkt", um sich dort wiederum für Einsätze im deutschen Oberhaus empfehlen zu können.
- Im Österreicher-Topf wolle der Verein jedenfalls bleiben, hielt Blumauer fest.
- Man werde auch wirtschaftlich profitieren, sagte der Manager.