Martín krönt sich erstmals zum MotoGP-Weltmeister
Der Italiener gewann zwar den Solidaritäts-Grand-Prix nahe der katalonischen Metropole, die nach der katastrophenbedingten Absage von Valencia eingesprungen war.
Der entthronte Doppel-Weltmeister hatte im Gesamtklassement am Ende aber zehn Punkte Rückstand auf Martín.
"Das ist für meine Leute, für meine Familie, für alle, die mich unterstützt haben. Es war ein emotionales Rennen, ich musste ein bisschen weinen. Es war eine lange Reise", meinte ein ausgelassen feiernder Martín.
Neuer MotoGP-Weltmeister
Der Madrilene wurde im Anschluss mit einem goldenen Helm und mit der Nummer eins auf dem Motorrad belohnt. Der neue Weltmeister erwähnte in seiner Siegerrede auch die von der Flutkatastrophe betroffene Region Valencia.
Sein Konkurrent Bagnaia zeigte sich als fairer Verlierer. "Jorge hat verdient, was er heute erreicht hat."
Ein neunter Platz hätte dem "Martinator" am Sonntag bereits zum Titel gereicht. Der 26-Jährige ließ in den 24 Runden auf dem Circuit de Catalunya von Beginn weg nichts anbrennen. Die beiden Titelrivalen starteten gut ins Rennen.
Gegner Bagnaia von der Pole weg
Bagnaia verteidigte die Poleposition, während sich Martín hinter dem Italiener einordnete. In Runde zwei wurde der Spanier von seinem Landsmann Marc Márquez überholt. Dieser machte in der Folge Druck auf Bagnaia, konnte aber kein Überholmanöver setzen.
Die Top-Positionen waren damit bezogen und blieben bis zur Zielflagge unverändert. Martín, der künftig für Aprilia startet, holte damit als konstantester Fahrer des Jahres die WM-Krone. Bagnaia hingegen reichte auch sein 11. Saisonsieg nicht zum dritten Titel in Folge.
Marc Márquez, der kommende Saison ins Ducati-Werksteam aufrückt und damit Bagnaias Kollege wird, schnappte sich als Zweiter noch WM-Gesamtrang drei von Enea Bastianini.
Binder bester Fahrer für KTM
Brad Binder wurde als bester KTM-Fahrer Tagessechster. Der Südafrikaner überholte damit in der Gesamtwertung noch Pedro Acosta, mit dem er 2025 das KTM-Werksduo bildet, und wurde als Gesamtfünfter bester Nicht-Ducati-Pilot.
Der erst 20-jährige Acosta - zum Abschluss Tageszehnter - wurde in seiner Premierensaison in der Motorrad-Königsklasse immerhin Sechster und gab damit ein Versprechen für die Zukunft ab.
Ducati war einmal mehr als bester Hersteller unantastbar, dahinter landete KTM vor Aprilia auf Rang zwei.
KTM-Team will noch mehr
Beim Mattighofener Rennstall gab man sich in Barcelona selbstkritisch mit einer Saison, in der kein Sieg gelang. "Wir haben uns etwas mehr erwartet. Wir sind zwar zweitbester Hersteller, aber wir wollen mehr", erklärte Motorsportdirektor Pit Beirer im Servus-TV-Interview.
Für kommendes Jahr zeigte sich der 52-jährige Deutsche aber optimistisch. Personell sei man mit Binder und Acosta als Einser-Duo und Bastianini sowie Maverick Vinales im Tech3-Team gut aufgestellt. "Wir haben ein starkes Paket zusammen", so Beirer.
Zusammenfassung
- Jorge Martín krönte sich in Barcelona erstmals zum MotoGP-Weltmeister, indem er den dritten Platz erreichte und damit zehn Punkte Vorsprung auf den Titelverteidiger Francesco Bagnaia erzielte.
- Francesco Bagnaia gewann zwar den Solidaritäts-Grand-Prix, konnte aber seinen Titel nicht verteidigen, da ihm trotz seines 11. Saisonsiegs der entscheidende Punktabstand zu Martín fehlte.
- Brad Binder, der als bester KTM-Fahrer Tagessechster wurde, überholte in der Gesamtwertung Pedro Acosta und beendete die Saison als bester Nicht-Ducati-Pilot auf dem fünften Platz.