Erster Abfahrts-Podestplatz für Österreich: Kriechmayr Zweiter
Dritter wurde mit Cameron Alexander (+0,19) ein Kanadier. Im Zweikampf um die Abfahrts-Kugel fiel eine Vorentscheidung zugunsten von Marco Odermatt.
Der Führende in der Disziplinwertung stand nach 45 Läufern auf dem siebenten Platz, er wird seinen Vorsprung auf den nicht gestarteten Cyprien Sarrazin jedenfalls erheblich ausbauen. Der Franzose hatte sich im verkürzten Abschlusstraining am Freitag eine Wadenprellung zugezogen. Ob er beim Weltcup-Finale in Saalbach starten kann, ist offen. Falls es sich ausgeht, müsste Sarrazin dort massiv punkten und auf einen Ausrutscher von Odermatt hoffen.
Auf der technisch wenig anspruchsvollen Strecke waren bei blauem Himmel und Sonnenschein vor allem Gleiter-Fähigkeiten gefragt. Hintermann spielte da seine Klasse aus. Dominik Paris vergab mit einem schweren Fehler, als er am Innenski wegrutschte, aber einen Sturz noch vermeiden konnte, die Chance auf den Sieg.
"Dominik Paris hätte das heute wahrscheinlich zerstört, hat einen unglaublichen Speed gehabt. Schade für ihn", meinte Kriechmayr im ersten Interview, in dem er sich grundsätzlich zufrieden zeigte. "Die Saison war bisher sehr bescheiden, ich bin einfach nie ins Fahren gekommen. Ich glaube, das war einer meiner besseren Läufe heuer. Aber es war auch sehr einfach zu fahren." Ihm sei es allerdings gelungen, "gefühlvoller zu fahren". Wie in den vergangenen sechs Weltcup-Jahren zuvor brachte Kriechmayr auch 2023/24 zumindest einen Podestplatz in die Wertung.
Daniel Danklmaier lag als zweitbester Österreicher auf dem 13. Platz (+0,93). Aus der ÖSV-Mannschaft qualifizierten sich über die Abfahrtswertung nach derzeitigem Stand neben Kriechmayr nur Stefan Babinsky (+1,28) und Otmar Striedinger (+1,69) für das Finale. Striedinger und Stefan Rieser (+1,71) blieben ohne Weltcup-Punkte. Athleten wie Marco Schwarz, Daniel Hemetsberger, Max Franz oder Julian Schütter fehlen bekanntlich wegen Verletzungen.
Zusammenfassung
- Niels Hintermann gewinnt die Weltcup-Abfahrt in Kvitfjell mit acht Hundertstelsekunden Vorsprung vor Vincent Kriechmayr, der seinen ersten Podestplatz der Saison erreicht.
- Marco Odermatt baut in der Abfahrts-Kugel Wertung seinen Vorsprung aus, nachdem Cyprien Sarrazin aufgrund einer Wadenprellung nicht starten konnte.
- Auf der technisch wenig anspruchsvollen Strecke in Kvitfjell waren Gleiter-Qualitäten entscheidend; Dominik Paris verlor mit einem schweren Fehler die Chance auf den Sieg.