AFP

WM-Kuss: Verband will "Lügnerin" Hermoso klagen - Fifa suspendiert ihn

Jennifer Hermoso spricht Klartext: Sie sei das "Opfer impulsiver, sexistischer und unangebrachter Handlung", sagt sie über den Kuss von Spaniens Verbandschef Luis Rubiales. Ihr Team steht hinter ihr und will nicht mehr spielen, bis er zurücktritt. Und der Verband? Der wirft Hermoso Lügen vor und will klagen. Daraufhin suspendierte die Fifa Rubiales - vorläufig für 90 Tage.

Die spanischen Nationalspielerinnen um Jennifer Hermoso streiken. Sie wollen nicht mehr spielen, bis Fuballverbands-Präsident Luis Rubiales seinen Posten räumt. 81 Spielerinnen unterzeichneten die Erklärung. Rubiales weigerte sich am Freitag noch vehement, seinen Posten zu räumen. Am Samtag wurde ihm die Entscheidung vom Weltfußballverband Fifa abgenommen. Er wird vorläufig für 90 Tage suspendiert. Die Fifa verbietet ihm und dem spanischen Fußballverband auch jeglichen Kontakt mit Hermoso, wie die Fifa bekanntgab.  

Hermoso greift Rubiales frontal an

Nachdem der Verband sagte, der Kuss von Rubiales nach dem WM-Sieg sei einvernehmlich gewesen, meldete sich Hermoso am Freitag in der Nacht per Twitter mit eindeutigen Worten. Sie habe dem Kuss nach dem Finale der Frauenfußball-WM sicher nicht zugestimmt, der Verband habe sie unter Druck gesetzt und "einfach gesagt, ich wurde nicht respektiert". 

Regierung will Rubiales weg haben

Auch die spanische Regierung stellte sich vor dem Wochenende klar gegen Rubiales. Sie werde alles tun, was "in ihrer Macht steht", damit Rubiales sein Amt verliert, sagte Spaniens geschäftsführende Vize-Regierungschefin Teresa Ribera. "Soweit es von uns abhängt, sind es die letzten Stunden von Rubiales", sagte Sportminister Miquel Iceta der Zeitung "El País". 

Die oberste spanische Sportbehörde CSD beantragte beim nationalen Sportgerichtshof Tad die Suspendierung von Rubiales. 

Fußballverband spricht von Lüge - und Klage

Der spanische Fußballverband RFEF schoss gegen Hermoso und wirft ihr vor, gelogen zu haben. Der Kuss bei der Siegerehrung in Sydney sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Der Verband droht Hermoso mit Klage. Rubiales selbst sieht sich als Opfer.

Rubiales will um seinen Posten kämpfen

Nach seiner Suspendierung gibt er sich kämpferisch. Rubiales vertraue den FIFA-Instanzen "voll und ganz" und erhalte durch das gegen ihn eingeleitete Disziplinarverfahren die Möglichkeit, "seine Verteidigung zu beginnen, damit die Wahrheit siegt und seine völlige Unschuld bewiesen wird", wie der spanische Fußballverband RFEF in einem Statement am Samstag mitteilte.

Fifa verbietet Kontakt mit Hermoso

Die Fifa untersagt Rubiales Kontakt - auch durch Dritte -  mit Jennifer Hermoso oder ihrem nahen Umfeld. Auch der spanische Fußball-Verband RFEF darf keinen Kontakt mit der Rekord-Torschützin des Nationalteams aufnehmen. 

Fußballverband spricht von Lüge - und Klage

Der spanische Fußballverband RFEF schießt hingegen gegen Hermoso und wirft ihr vor, gelogen zu haben. Der Kuss bei der Siegerehrung in Sydney sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Der Verband droht Hermoso mit Klage.

Um dies zu untermauern, veröffentlichte der Verband vier Fotos, die belegen sollten, Hermoso habe Rubiales im Überschwang des Jubels hochgehoben, ihn an sich gezogen und dem Kuss zugestimmt. Rubiales selbst sieht sich als Opfer.

ribbon Zusammenfassung
  • Jennifer Hermoso spricht Klartext: Sie sei das "Opfer impulsiver, sexistischer und unangebrachter Handlung", sagt sie über den Kuss von Spaniens Verbandschef Luis Rubiales.
  • Ihr Team steht hinter ihr und will nicht mehr spielen, bis er zurücktritt.
  • Und der Verband? Der wirft Hermoso Lügen vor und will klagen.
  • Daraufhin suspendierte die Fifa Rubiales - vorläufig für 90 Tage.