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Kobayashi und sein Skispring-Weltrekord, der keiner ist

Der japanische Skispringer Ryoyu Kobayashi hat bei einem Event seines Sponsors Red Bull in Island den Weltrekord des ÖSV-Adlers Stefan Kraft gebrochen - zumindest inoffiziell, denn die FIS erkennt den Sprung über 291 Meter nicht an.

Isländische Medien berichteten bereits am Dienstag, dass Kobayashi auf einer eigens angelegten Schanze im Skigebiet Hlidarfjall unweit der Stadt Akureyi im Norden Islands einen neuen Weltrekord-Sprung hingelegt habe.

256 Meter weit ist er demnach in einem ersten Sprung geflogen, das sind 2,5 Meter weiter als der bisherige Weltrekord von Stefan Kraft von 253,5 Meter, aufgestellt im März 2017 in Vikersund.

Am Mittwoch habe Kobayashi seine eigene Rekordweite stetig verbessert, zunächst auf 259, danach auf 282 und schließlich auf 291 Meter, also ganze 38,5 Meter weiter als Krafts Weltrekord.

300-Meter-Marke als Ziel

Sponsor Red Bull veröffentlichte dazu ein triumphales Video. Das Ziel der Hlidarfjall-Schanze ist sogar, die magische 300-Meter-Grenze zu knacken, kündigte der Energy-Drink-Hersteller an.

Sogar wenn Kobayashi wirklich einen Sprung über 300 Meter schafft, bleibt der Weltrekord nur ein inoffizieller. Denn der internationale Skiverband FIS erkennt den Sprung nicht an, da er weder in einem Weltcup-Wettbewerb noch auf einer vom FIS zertifizierten Schanzenanlage stattfand.

Nur vier offizielle FIS-Schanzen

Neben der Schanze in Vikersund (Norwegen) gibt es mit Planica (Slowenien), Oberstdorf (Deutschland) und Tauplitz/Bad Mitterndorf (Österreich) aktuell nur noch vier von der FIS offiziell zugelassene Skiflug-Schanzen auf der Welt.

Die von Red Bull im Zeitraum von zwei Monaten errichtete Anlage in Island soll jener in Vikersund ähneln. Ihr Start liegt demnach auf 1.115 Metern Höhe und fällt über einen Höhenunterschied von 360 Metern mit einem maximalen Gefälle von 36 Grad ab.

Video: Hitze-Skispringen im Sommer?

ribbon Zusammenfassung
  • Der japanische Skispringer Ryoyu Kobayashi hat bei einem Event seines Sponsors Red Bull in Island den Weltrekord des ÖSV-Athleten Stefan Kraft gebrochen.
  • Auf einer eigens angelegten provisorischen Schanze sprang Kobayashi 291 Meter weit, also ganze 38,5 Meter weiter als Krafts Weltrekord.
  • Der internationale Skiverband FIS erkennt den Weltrekord aber nicht an, da der Sprung weder in einem Weltcup-Wettbewerb noch auf einer vom FIS zertifizierten Schanzenanlage stattfand.
  • Das Ziel der Hlidarfjall-Schanze ist sogar, die magische 300-Meter-Grenze zu knacken, kündigte der Energy-Drink-Hersteller an.