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Klimakrise bedroht Olympische Winterspiele

Die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2030 wurde aufs kommende Jahr verschoben. Grund dafür: Die ungewisse Zukunft der Winterspiele an sich. Nur noch zehn Länder würden Klimakrisen-bedingt ab 2040 in Frage kommen.

Das Internationales Olympisches Komitee (IOC) will erst im nächsten Jahr über die Gastgeber der Winterspiele 2030 und 2034 entscheiden. Das Aufschieben und die Doppelvergabe kommen als Folge einer erschreckenden Studie zum Klimakrise betreffend des Fortbestehens der Olympischen Winterspiele.

Bereits im kommenden November werde die Spitze des IOC dafür eine vorbereitende Entscheidung zum Stand bei der Auswahl der Gastgeber treffen, sagte IOC-Präsident Thomas Bach am Freitag in Mumbai. Der 69-Jährige verwies auf die "dramatischen Folgen des Klimawandels" für die künftige Vergabe von Winterspielen.

Olympia 2030: Wahl verschoben

Die Auswahl-Kommission des IOC für Olympische Spiele hat in zwei Studien festgestellt, dass im Jahr 2040 nur noch zehn Länder mit Sicherheit die Schneewettbewerbe bei den im Anschluss an die Winterspiele stattfindenden Winter-Paralympics austragen können.

Daher sei das IOC in Diskussion über ein mögliches Rotationssystem bei den Gastgebern und eine andere Zusammenstellung des Wettkampfprogramms für die Zukunft.

"Dies ist ein sehr komplexes Thema, und um es auf die richtige Weise zu adressieren, benötigen wir etwas mehr Zeit", sagte Bach. Schon vorher hatte das IOC entschieden, die für die am Sonntag in Mumbai beginnende Generalversammlung geplante Wahl des Gastgebers für Winter-Olympia 2030 zu verschieben.

Mehrere Problemzonen 

Erst am Mittwoch hatte die nordjapanische Stadt Sapporo auf eine Bewerbung um die Winterspiele 2030 verzichtet. Hintergrund sind die massiven Bestechungsskandale im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Tokio im Sommer 2021. Sapporo prüft nun eine Kandidatur für 2034 oder später.

Auch Vancouver hatte sich bereits aus dem Rennen um 2030 verabschiedet, weil es keine Finanzhilfe aus Steuermitteln erhält. Interessent Salt Lake City setzt eher auf 2034, da bereits 2028 in Los Angeles Olympia in den USA stattfindet.

Olympia 2030 Kandidaten 

Mögliche Anwärter für 2030 könnten Frankreich, Schweden und die Schweiz sein. In den kommenden Wochen soll die Auswahl-Kommission in den gezielten Dialog mit den möglichen Gastgebern eintreten, teilte Bach mit.

Die Doppelvergabe könnte dann bei der IOC-Session kurz vor den Sommerspielen in Paris 2024 erfolgen. Die nächsten Winterspiele finden 2026 in Mailand und Cortina d"Ampezzo in Italien statt.

ribbon Zusammenfassung
  • Das IOC will erst im nächsten Jahr über die Gastgeber der Winterspiele 2030 und 2034 entscheiden.
  • Das Aufschieben und die Doppelvergabe kommen als Folge einer erschreckenden Studie zum Klimakrise betreffend des Fortbestehens der Olympischen Winterspiele.
  • Laut der Studie können im Jahr 2040 nur noch zehn Länder mit Sicherheit die Schneewettbewerbe bei den im Anschluss an die Winterspiele stattfindenden Winter-Paralympics austragen.
  • Mögliche Anwärter für 2030 könnten Frankreich, Schweden und die Schweiz sein. In den kommenden Wochen soll die Auswahl-Kommission in den gezielten Dialog mit den möglichen Gastgebern eintreten.