Datenschützer legen Beschwerde gegen TikTok und Shein ein
Es sei das erste Vorgehen der Organisation gegen chinesische Firmen. Noyb hatte sich bisher vor allem US-Technologiekonzerne wie die Facebook-Mutter Meta oder den Kurznachrichtendienst X des Milliardärs Elon Musk vorgeknöpft.
Die Datenschützer monieren den Informationstransfer auch beim chinesischen Smartphone-Anbieter Xiaomi, bei den Online-Händlern AliExpress und Temu sowie beim Messengerdienst WeChat des Technologiekonzerns Tencent. Noyb wolle mit der Beschwerde den Datentransfer unterbinden und die Unternehmen zu Strafzahlungen verurteilen lassen. Diese können bis zu vier Prozent des jährlichen weltweiten Jahresumsatzes betragen.
Der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zufolge dürfen Nutzerdaten nur dann in Staaten außerhalb der Europäischen Union transferiert werden, wenn dort der Datenschutz gewährleistet ist. "Da China ein autoritärer Überwachungsstaat ist, ist glasklar, dass China nicht das gleiche Maß an Datenschutz bietet wie die EU", sagte die Datenschutzanwältin Kleanthi Sardeli von dem in Wien ansässigen Verein noyb.eu. "Chinesische Unternehmen haben keine andere Wahl, als Behörden den Zugriff auf Daten zu gewähren. Das bedeutet, dass die Daten europäischer Nutzer:innen gefährdet sind, sobald sie nach China geschickt werden."
Zusammenfassung
- Wegen des angeblich illegalen Transfers von Nutzerdaten nach China haben Datenschützer Beschwerde gegen TikTok, Shein und weitere chinesische Firmen eingereicht. Insgesamt wurden sechs Verfahren in fünf europäischen Staaten gestartet.