APA/HANS PUNZ

Hilfsfonds für Sportvereine weiter in der Schwebe

Während Österreichs Fußball-Bundesliga als Pilotprojekt für Teamsport in Corona-Zeiten wieder durchstartet, hängt der von Sportminister Werner Kogler (Grüne) versprochene Hilfsfonds für Österreichs Breitensport weiter in der Luft. Das brachte dem Grünen-Chef am Dienstag Kritik von der Opposition ein. Kogler artikulierte zuvor Frustration was die Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium angeht.

Während Österreichs Fußball-Bundesliga als Pilotprojekt für Teamsport in Corona-Zeiten wieder durchstartet, hängt der von Sportminister Werner Kogler (Grüne) versprochene Hilfsfonds für Österreichs Breitensport weiter in der Luft. Das brachte dem Grünen-Chef am Dienstag Kritik von der Opposition ein. Kogler artikulierte zuvor Frustration was die Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium angeht.

"Mit Ernüchterung und Enttäuschung stellten die SportsprecherInnen der Opposition nach den Ausführungen von Sportminister Kogler gestern im Sportausschuss erneut fest, dass die Regierung noch immer weit von jeglichen Hilfszahlungen an den Sport entfernt ist", hieß es in einer gemeinsamen Aussendung der Sportsprecher der Oppositionsparteien SPÖ, FPÖ und NEOS am Dienstag. Man habe in diesem Ausschuss wieder keine konkrete Antwort hinsichtlich der Ausgestaltung und Abwicklung des Hilfspakts erhalten. Die drei Parteien forderten schnellstmögliches Handeln der Regierung, "bevor es zu spät ist".

Kogler, der wenige Stunden zuvor mit seinem grünen Parteikollegen Rudolf Anschober die Saison-Fortsetzung der Fußball-Bundesliga verkündet hatte, äußerte sich dort auch zu dem Hilfspaket für den Breiten- und Amateursport, das "mit Hochdruck" verhandelt würde. "Da kann man aber nicht davon sprechen, dass das nur den Sport betrifft. Es war ein Anliegen der Regierung, dass es hier Gleichbehandlung bei den Kunst- und Kulturvereinen, sozial engagierten Vereinen und eben Sportvereinen gibt", sagte Kogler. Er bezifferte das Schadenspotenzial "bis Herbst, fast Jahresende" auf 700 Millionen Euro. Diese Zahl visiert Kogler offenbar als Unterstützungssumme an.

Die Opposition attestierte dem Sportminister den Willen, den zahlreichen Sportvereinen zu helfen. Kogler könne sich damit aber "offenbar beim Koalitionspartner (ÖVP, Anm.) nicht durchsetzen", wie SPÖ-Sportsprecher Maximilian Köllner erklärte.

Kogler stellte dies am Dienstag nicht in Abrede. Man sei sich "mit den Beamten im Finanzministerium nicht immer einig", erklärte der Grünen-Chef. "Ich möchte das auch ganz offen ansprechen, weil es jetzt wirklich schon bald ärgerlich wird", meinte Kogler mit Blick auf das "Vorwärtskommen" in dieser Angelegenheit. Er betonte letztlich aber Zuversicht bezüglich einer baldigen Einigung. "Würden wir das so schaffen, dann könnte sich das international durchaus wieder sehen."

Die Zeit aber drängt, wie auch Hans Niessl, der Präsident von Sport Austria (BSO) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Funktionärs-Granden Peter Schröcksnadel (ÖSV) und Leo Windtner (ÖFB) am Mittwoch betonen dürfte.

Petra Steger, die Sportsprecherin der FPÖ bekräftigte bereits am Dienstag: "Noch immer sind keine Hilfszahlungen geflossen, es liegen nicht einmal konkrete Zahlen und Infos zu Sporthilfen vor. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, wird es noch Monate dauern, bis die ersten Hilfsmittel fließen." Tausende Vereine seien akut in deren Existenz bedroht, sagte Steger und forderten als einen ersten Schritt "ein sofortiges Millionen-Paket für den Sport".

ribbon Zusammenfassung
  • Während Österreichs Fußball-Bundesliga als Pilotprojekt für Teamsport in Corona-Zeiten wieder durchstartet, hängt der von Sportminister Werner Kogler (Grüne) versprochene Hilfsfonds für Österreichs Breitensport weiter in der Luft.
  • Das brachte dem Grünen-Chef am Dienstag Kritik von der Opposition ein.
  • Kogler artikulierte zuvor Frustration was die Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium angeht.