Simona HalepAPA/AFP/Glyn Kirk

Zurück von Dopingsperre: Halep verliert Comeback-Match

Simona Halep ist am Dienstag mit einer Niederlage auf die WTA-Tour zurückgekehrt. Die Ex-Weltranglisten-Erste aus Rumänien spielte nach einer Dopingsperre ihr erstes Match seit 18 Monaten und zeigte doch, dass man mit ihr wieder rechnen kann.

Sie unterlag der Spanierin Paula Badosa 6:1,4:6,3:6. Badosa trifft nun auf Aryna Sabalenka, die sich entschlossen hat, trotz des Todes ihres Lebensgefährten Konstantin Kolzow im unmittelbaren Turniervorfeld anzutreten.

Halep war dank einer Wildcard ins Hauptfeld gekommen und trotz ihrer vielen Erfolge bezeichnete sie dieses Comeback als "speziellen Tag". "Ich habe es vermisst. Ich hatte positive Emotionen, das Publikum hat mich nett unterstützt. Mein Tennis-Level war unerwartet gut und ich bin glücklich mit meinem ersten Match zurück", sagte Halep.

Vor zwei Wochen hatte der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne dem Einspruch der zweifachen Grand-Slam-Siegerin gegen ihre eigentlich vierjährige Dopingsperre Recht gegeben. Eine positive Dopingprobe bei den US Open 2022, bei der ihr die verbotene Substanz Roxadustat nachgewiesen wurde, sowie Unregelmäßigkeiten im biologischen Athletenpass waren der Grund für die Sperre.

Halep hatte die absichtliche Einnahme immer vehement bestritten. Der CAS reduzierte die Dauer der Suspendierung Anfang März auf neun Monate. Die Richter waren nach Anhörung der Klagenden und "sorgfältiger Prüfung" der Darstellung Haleps zum Schluss gekommen, dass das verbotene Mittel "durch den Verzehr eines kontaminierten Nahrungsergänzungsmittels in ihren Körper gelangt sei".

Da die neunmonatige Sperre längst abgesessen war, war Halep sofort spielberechtigt. Ziele hat sich Halep noch nicht gesetzt. "Das ist sehr früh. Die Liebe zum Tennis hat mich hierhergebracht und ich hab sie sofort wieder gespürt. Ich werde nun daheim härter trainieren müssen, weil das Level heutzutage sehr hoch ist. Aber es war nicht so schlecht für ein erstes Match."

Nicht ganz so freundlich war Caroline Wozniacki, einst selbst Nummer 1 der Welt, im Hinblick auf Halep. "Ich war immer schon sehr offen, was ich von Doping halte", sagte die Dänin, die dazu sagte, dass sie Halep mag.

"Ich wollte immer einen reinen Sport. Das ist nicht gegen Simona direkt, aber ich denke, wenn jemand positiv getestet wurde, sollte er später keine Wildcards erhalten, sondern sich von unten wieder rauf arbeiten müssen."

Während für Badosa schon dieses Match gegen Halep ein eher außergewöhnliches war, wird das nächste auf emotionaler Ebene auch für die Spanierin wohl unvergesslich. Denn sie trifft nun auf Sabalenka. "Sie ist eine meiner besten Freundinnen", sagte die auf Platz 80 zurückgefallene Ex-Nummer 2 der Welt.

"Ich weiß, was sie durchmacht und kenne die gesamte Situation." Sie habe in den schrecklichen 24 Stunden nach dem Ableben von Kolzow mehrere Male mit Sabalenka gesprochen. Sabalenka erfährt nach dem Tod des frühere Eishockey-Profis viel Mitgefühl von allen Spielerinnen.

Wozniacki wurde in ihrer Pressekonferenz sehr emotional: "Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was sie durchmacht. Es ist eine so schreckliche Situation. Ich habe ihr gesagt, wenn sie irgendetwas braucht, bin ich für sie da. Ich liebe Aryna, sie ist eine tolle Person - zu sehen was sie durchmacht, ist herzzerreißend."

ribbon Zusammenfassung
  • Simona Halep unterliegt bei ihrem Comeback nach 18-monatiger Dopingsperre Paula Badosa mit 6:1, 4:6, 3:6.
  • Der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne reduzierte Haleps Sperre nach einem positiven Dopingtest bei den US Open 2022 auf neun Monate.
  • Ex-Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki kritisiert die Vergabe von Wildcards an dopingüberführte Spielerinnen und fordert, dass diese sich ihren Weg zurück verdienen sollten.