APA/APA/ERNST WEISS/ERNST WEISS

Fake-Schamanin

Okkult-Betrug: 13 Geschädigte im In- und Ausland

Heute, 07:48 · Lesedauer 3 min

Im Fall der mutmaßlichen Okkult-Betrügerin Mariana M. (44) alias "Amela" hat das Landeskriminalamt (LKA) Niederösterreich bisher 13 Geschädigte aus dem In- und Ausland ermittelt.

Betrugshandlungen in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro seien nachgewiesen worden, rund 140 Hinweise eingelangt, hieß es am Donnerstag. Der Aufenthaltsort von Mariana M. ist dennoch weiter unbekannt. Erneute Hinweise wurden erbeten.

"Die Anzahl der geklärten Betrugsdelikte steigt stetig und resultiert aus den Aufarbeitungen der umfangreichen Hinweise", betonte die Landespolizeidirektion Niederösterreich in einer Aussendung. Hervorgestrichen wurde die Zusammenarbeit mit den Behörden in der Schweiz, in Deutschland und Serbien.

Einer der größten Betrugsfälle 

Bei der Causa handelt es sich um einen der größten Betrugsfälle, der durch das LKA Niederösterreich jemals aufgeklärt worden ist. Am 10. Februar hatten die Ermittler die Sicherstellung von Bargeld, Gold, Schmuck sowie hochpreisigen Armbanduhren bekanntgegeben.

Der durch Okkult-Betrug aufgedeckte Schaden erreiche einen zweistelligen Millionenbetrag, wurde betont. In einem aus einem Haus in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) stammenden Tresor fanden sich laut LKA-Chef Stefan Pfandler unter anderem 4,1 Millionen Euro und 2,1 Millionen Schweizer Franken (2,23 Mio. Euro) an Bargeld.

Gegen Mariana M., die seit mehreren Jahren im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv gewesen sein dürfte, wurde ein Europäischer Haftbefehl erlassen. Am Donnerstag wurden seitens der Polizei erneut Fotos der Beschuldigten - mit geänderter Haarfarbe - veröffentlicht. "Die Lichtbilder stammen von einer gerichtlichen Verurteilung wegen Okkult-Betruges in Deutschland", wurde festgehalten.

Ebenfalls ermittelt wird gegen den 29 Jahre alten Sohn von "Amela". Er wurde unter dem Verdacht der Beitragstäterschaft wegen schweren Betrugs und Geldwäsche festgenommen und in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Untersuchungshaft wurde verhängt.

In Maria Enzersdorf wurde Mitte Februar auch die in Wien gemeldete, 29-jährige österreichische Staatsbürgerin Dona D. alias "Anna" wegen Verdachts des gewerbsmäßigen schweren Betruges und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung in Gewahrsam genommen. Sie ist in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert worden und machte laut Polizei von ihrem Entschlagungsrecht Gebrauch.

Auch Fotos von Dona D. wurden am Donnerstag zwecks Opfersuche neuerlich veröffentlicht. Geschädigte wurden ersucht, mit dem Landeskriminalamt NÖ Kontakt aufzunehmen. Ebenfalls Mitte Februar klickten für einen 47-jährigen österreichischen Staatsbürger wegen Verdachts der Geldwäsche und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung die Handschellen.

Fahndungsseite der Polizei bietet Fotos von Schmuck

Fotos von Preziosen und anderen Wertgegenständen sind auf der Fahndungsseite der Homepage der Landespolizeidirektion Niederösterreich (www.polizei.gv.at/noe/lpd/fahndung/fahndung.aspx) ersichtlich. Opfer der mutmaßlichen Betrügerin im In- und Ausland werden gebeten, die Ermittler des LKA Niederösterreich unter Tel.: +43 59133 303333 zu kontaktieren. Ebenso sind Hinweise zum Aufenthalt der flüchtigen "Amela" erbeten.

Zusammenfassung
  • Im Fall der mutmaßlichen Okkult-Betrügerin Mariana M. (44) alias "Amela" hat das Landeskriminalamt (LKA) Niederösterreich bisher 13 Geschädigte aus dem In- und Ausland ermittelt.
  • Betrugshandlungen in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro seien nachgewiesen worden, rund 140 Hinweise eingelangt, hieß es am Donnerstag.
  • Der Aufenthaltsort von Mariana M. ist dennoch weiter unbekannt. Erneute Hinweise wurden erbeten.