Red-Bull-Serie gerissen: Sainz gewinnt in Singapur
In den letzten Runden spitzte sich der Kampf ums Podium enorm zu. Beinahe Rad an Rad gingen vier Autos in die letzte Runde. Schlussendlich gewann Carlos Sainz (Ferrari), Lando Norris wurde im McLaren Zweiter und Lewis Hamilton (Mercedes) komplettierte das Podium auf Platz 3.
Den dritten Platz erbte Hamilton von seinem Teamkollegen George Russell, der in der letzten Runde durch einen Fahrfehler noch in die Mauer einschlug.
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Keine Chance für Verstappen
Für die Fahrer gilt der Stadtkurs in Singapur zu den anstrengendsten im Rennkalender. Mehr Arbeit als in der bisherigen Saison war der Grand Prix für Weltmeister Max Verstappen.
Dem Red Bull fehlte das Wochenende über das Tempo, im Qualifying schafften es schon beide nicht ins finale Qualifying-Segment Q3. Max Verstappen startete von Platz elf, Sergio Pérez von der 13. Im Rennverlauf kämpfte sich Verstappen dann durchs Feld, gegen die Ferraris, Mercedes und McLaren hatte man aber keine Chance. Am Schluss reichte es für Platz 5.
Vornweg bestimmten die Ferraris das Tempo. Sainz hielt seinen Startplatz eins, Charles Leclerc schnappte sich Platz zwei von Russell in Kurve eins. Leclerc jagte dann Sainz durch die hellerleuchteten Straßen - mit Anweisungen vom Kommandostand vermied man aber ein Duell mit offenem Visier. Leclerc musste etwas Abstand lassen.
Russell konnte in seinem Mercedes das Tempo mitgehen, auch Norris und Hamilton ließen sich nicht abschütteln.
Sargeant sorgt für Safety-Car-Phase
In Runde 19 verbremste sich der US-Amerikaner Logan Sargeant (Williams) und ruinierte sich seinen Frontflügel. Ein weiterer Rückschlag für den Rookie, der in dieser Saison bereits mehrfach mit Fahrfehlern aufgefallen war.
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In Folge schleppte sich der Williams-Pilot zurück an die Box, während er seinen demolierten Flügel mit reichlich Funkenschlag unter dem Auto mitzog.
Herumliegenden Trümmerteile von Sargeants Einschlag sorgten dann für den Einsatz des Safety Cars. Das sorgte für regen Betrieb in der Boxengasse. Großer Verlierer: Charles Leclerc (Ferrari), der wegen Verkehr in der Box von Norris und Russell überholt wurde.
Verstappen wird durchgereicht
Beim Restart war Max Verstappen plötzlich wieder Zweiter, weil er noch nicht an der Box war. Doch das währte nicht lange. Wenige Runden später fand er sich wieder auf Platz sechs wieder. "Es fährt sich wie auf Eis", beschwerte sich der Holländer am Boxenfunk.
Weil die Red Bulls mit den härteren Reifen losgefahren waren, kamen sie erst nach Runde 40 an die Box. Das katapultierte Verstappen von Platz sechs zurück auf Platz 15.
Spektakuläre Überholmanöver waren auf dem Stadtkurs eher Mangelware. Ein Highlight: Ein Dreikampf zwischen Alonso, Perez und Ocon, bei dem sich der Franzose im Alpine eindrucksvoll gegen beide durchsetzte.
Mercedes-Strategie mit vollem Risiko
In Runde 43 blieb der Alpine von Esteban Ocon dann aber mit einem Getriebeschaden auf der Strecke liegen. Das dadurch ausgelöste virtuelle Safety Car nutzten einige Teams, einen Boxenstopp zu machen und dabei nicht so viel Zeit zu verlieren. Viel Risiko ging man bei Mercedes ein, beide Fahrer holten sich frische Reifen ab. Russell gab seinen zweiten Platz damit ab und war Vierter.
Bis zu zwei Sekunden schneller als die Ferraris war Russell mit den frischen Mediums pro Runde. Ganz bezahlt machte sich der Wechsel jedoch nicht. Gegen Leclerc hatte er zwar keine Probleme, um die Spitze zu attackieren, blieb aber nicht mehr genug Zeit.
In den letzten Runden entwickelte sich ein enger Vierkampf um die Podiumsplätze. In der letzten Runde spitzte sich das Drama dann zu: Russell verliert das Auto und schlägt in der Wand ein. So siegte Sainz vor Norris und Hamilton.
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Verstappen-Serie gerissen
Der Sieg von Sainz bedeutet auch eines: Die historische Siegesserie von Red Bull und Max Verstappen ist gerissen. Das Team gewann alle 14 Saisonrennen zuvor, Verstappen feierte zuletzt zehn Erfolge am Stück. Damit knackte er den Rekord von Sebastian Vettel.
Damit ist die Chance für Red Bull dahin, eine "perfekte Saison" hinzulegen, in der man alle Rennen gewinnt. Das ist bisher noch keinem Rennstall gelungen.
Für die Weltmeisterschaft ist das allerdings kein großer Rückschlag. Der dritte WM-Titel für Verstappen sowie der Konstrukteurstitel für Red Bull sind nur noch Formsache.
Rennergebnis:
- Carlos Sainz (Ferrari)
- Lando Norris (McLaren)
- Lewis Hamilton (Mercedes)
- Charles Leclerc (Ferrari)
- Max Verstappen (Red Bull)
- Pierre Gasly (Alpine)
- Oscar Piastri (McLaren)
- Sergio Perez (Red Bull)
- Liam Lawson (Alpha Tauri)
- Kevin Magnussen (Haas)
- Alexander Albon (Williams)
- Guanyu Zhou (Alfa Romeo)
- Nico Hülkenberg (Haas)
- Logan Sargeant (Williams)
- Fernando Alonso (Aston Martin)
DNF: George Russell (Mercedes), Valtteri Bottas (Alfa Romeo), Esteban Ocon (Alpine), Yuki Tsunoda (Alpha Tauri)
DNS: Lance Stroll (Aston Martin)
Fahrer-WM:
- Verstappen (374)
- Perez (223)
- Hamilton (180)
- Alonso (170)
- Sainz (142)
- Leclerc (123)
- Russell (109)
- Norris (97)
- Stroll (47)
- Gasly (45)
- Piastri (42)
- Ocon (36)
- Albon (21)
- Hülkenberg (9)
- Bottas (6)
- Zhou (4)
- Tsunoda (3)
- Magnussen (3)
- Lawson (2)
- Sargeant (0)
- De Vries (0)
- Ricciardo (0)
Konstrukteurs-WM:
- Red Bull (597)
- Mercedes (289)
- Ferrari (265)
- Aston Martin (217)
- McLaren (139)
- Alpine (81)
- Williams (21)
- Haas (12)
- Alfa Romeo (10)
- Alpha Tauri (5)
Zusammenfassung
- Carlos Sainz gewinnt den Großen Preis von Singapur und feiert vor Lando Norris den zweiten Sieg seiner Formel-1-Karriere.
- In den letzten Runden spitzte sich der Kampf ums Podium enorm zu. Beinahe Rad an Rad gingen vier Autos in die letzte Runde.
- Schlussendlich gewann Carlos Sainz im Ferrari, Lando Norris wurde im McLaren Zweiter und Lewis Hamilton komplettierte das Podium auf Platz drei.
- Den Podiumsplatz erbte er von seinem Teamkollegen George Russell, der in der letzten Runde durch einen Fahrfehler noch in die Mauer einschlug.