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FIFA droht Brasilien nach Justiz-Eingriff mit Sanktionen

Der Weltverband FIFA hat dem brasilianischen Fußball-Verband nach der gerichtlich angeordneten Absetzung des Verbandspräsidenten Ednaldo Rodrigues mit einer sofortigen Suspendierung der Nationalmannschaft sowie aller Klub-Teams für sämtliche internationale Wettbewerbe gedroht.

Das geht aus einem der Nachrichtenagentur AP vorliegenden FIFA-Schreiben vom 24. Dezember hervor. Sollte ein Eingreifen seitens des brasilianischen Verbandes CBF zur Wahl eines neuen Präsidenten im Jänner führen, käme es zu den Sanktionen.

Die FIFA lehnt in ihren Statuten die Einmischung von staatlichen Organen ab - und damit auch das Urteil eines Gerichtshofs in Rio de Janeiro von Anfang Dezember. Bei einer Suspendierung wären auch alle Funktionäre und Schiedsrichter für internationale Spiele und Veranstaltungen gesperrt.

Die FIFA und der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL wollen am 8. Jänner in Brasilien eine Kommission bilden, die sich mit der Krise beschäftigen soll. "Bis zur Durchführung einer solchen Mission darf keine Entscheidung getroffen werden, die sich auf die CBF auswirkt, einschließlich etwaiger Wahlen oder Wahlaufrufe", hieß es in dem Schreiben.

Anfang Dezember hatte ein Gericht des Bundesstaates Rio de Janeiro Rodrigues als Präsident des CBF seines Amtes enthoben. Ihm werden Unregelmäßigkeiten vorgeworfen, die zu seiner Wahl im vergangenen Jahr führten. Laut Gerichtsbeschluss muss innerhalb von 30 Tagen ein neuer Präsident gewählt werden. Bis dahin soll der Chef des Sportgerichts des Landes, José Perdiz, interimsweise die Geschäfte übernehmen.

Die Amtszeit von Rodrigues läuft eigentlich bis 2026. Rodrigues ist damit der nächste CBF-Präsident, der mit rechtlichen Problemen zu kämpfen hat. Sein Vorgänger Rogério Caboclo wurde im Zusammenhang mit einem Fall sexueller Belästigung suspendiert. Davor waren Ricardo Teixeira, José Maria Marin und Marco Polo del Nero in Korruptionsfälle verwickelt.