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Erste Tour-Etappe endet mit Zwillingsbrüder-Duell

Bei der ersten Etappe der Tour de France kam es zu einem historischen Zweikampf. Adam Yates gewann das Auftaktrennen vor seinem eineiigen Zwillingsbruder Simon. Einziger Haken: Die beiden Brüder radeln für unterschiedliche Teams.

Das hat es in der Geschichte der Tour de France noch nicht gegeben, auch wenn am Samstag schon die 110. Auflage begonnen hat: Mit Adam Yates (UAE Team Emirates) und Simon Yates (Team Jayco AlUla) setzten sich die britischen Zwillingsbrüder nach anspruchsvollen 182 km durch.

Die erste Etappe ging von und nach Bilbao im spanischen Baskenland über 4:22:49 Stunden. Adam lag vier Sekunden vor Simon, der zweifache Tour-Sieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) sprintete mit zwölf Sekunden Abstand auf Rang drei.

Pogacar macht erstes Statement

Das war schon einmal wichtig in Bezug auf Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), der zeitgleich Neunter wurde. Vier Bonussekunden für Rang drei gingen allerdings an Pogacar. Dieser hat nach seinem Sturz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich im April im ersten Vergleich mit den Besten seither gezeigt, dass man mit ihm wieder rechnen muss.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll", sagte Adam Yates und stellte aber sofort klar, dass sein Kapitän Pogacar der Boss ist. "Als mein Bruder kam, wusste nicht, ob ich mit ihm arbeiten darf. Ich habe via Funk nachgefragt, und sie haben gesagt 'go for it'", sagte er im Interview mit "Eurosport".

Großschartner mit starkem Auftakt

Kurzzeitig hatte auch Pogacar-Helfer Felix Großschartner das Feld etwa 11 Kilometer vor dem Ziel angeführt, als er aber etwas davonzog, ließ er sich von Yates ablösen. 

Der Österreicher hielt sich damit genau an die Vorgabe, die er schon vor der Tour der APA erklärt hatte: "Ich bin der, der bis zum letzten Berg Tempo macht, wenn schwere Etappen sind. Für das absolute Finale haben wir den Adam und den Rafa, ich mach so die Arbeit davor mit dem Marc Soler, das ist der Plan." Dieser Plan ging gleich im ersten Teilstück schon einmal ausgezeichnet auf.

Stürze gleich zum Tour-Beginn

Das Rennen war lange Zeit von einer fünfköpfigen Ausreißer-Gruppe bestimmt worden, doch am Ende setzten sich die Stars durch. Allerdings nicht alle. Knapp 20 Kilometer vor dem Ziel kam es zum Sturz von drei Fahrern, darunter die zwei Gesamtpodiumskandidaten Richard Carapaz (EF Education-EasyPost) und Enric Mas (Movistar Team).

Carapaz, der Tour-Dritte von 2021, konnte wieder auf das Rad steigen, kam aber mit großer Verspätung schmerzverzerrtem Gesicht ins Ziel. Für Mas, den spanischen Kapitän im Team von Gregor Mühlberger, ist das Rennen schon nach dem ersten Tag vorbei. Starke Schmerzen in der rechten Schulter zwangen ihn zur Aufgabe, er musste danach ins Krankenhaus.

Von den sechs Österreichern landete Felix Gall (AG2R Citroën Team) als 36. (+ 33 Sek.) am weitesten vorne, Großschartner war 44. (+1:19), Patrick Konrad (BORA-hansgrohe) 60.

Längste Etappe am Sonntag

Am Sonntag wird das Tour-Gastspiel in Spanien mit der 2. Etappe über 208,9 Kilometer von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastian fortgesetzt. Auch dann warten wieder fünf Bergwertungen, was den Klassikerspezialisten entgegenkommen wird.

Es ist die längste Etappe der gesamten Tour, der Auftakt der Tour hat es schon vor den ersten Metern in Frankreich in sich.

ribbon Zusammenfassung
  • Das hat es in der Geschichte der Tour de France noch nicht gegeben, auch wenn am Samstag schon die 110. Auflage begonnen hat.
  • Mit Adam Yates (UAE Team Emirates) und Simon Yates (Team Jayco AlUla) setzten sich die britischen Zwillingsbrüder nach anspruchsvollen 182 km durch.
  • Adam lag vier Sekunden vor Simon, der zweifache Tour-Sieger Tadej Pogacar sprintete mit zwölf Sekunden Abstand auf Rang drei.
  • Von den sechs Österreichern landete Felix Gall (AGR2) als 36. (+33 Sek.) am weitesten vorne, Großschartner war 44. (+1:19), Patrick Konrad (Bora) 60.