Austria fiebert "Millionenspiel" gegen Sturm Graz entgegen
Trainer Manfred Schmid war optimistisch: "Ich glaube, dass wir mit dieser Situation ganz gut umgehen können." So richtig schiefgehen kann die Sache für die Austria vor fast vollem Haus (der Gästesektor wir nur zur Hälfte gefüllt sein) ohnehin nicht - zumal am Ende einer Saison, in die man mit einer jungen Truppe und größeren Befürchtungen als Erwartungen gestartet war.
Selbst ein Remis könnte für Platz drei reichen, wenn sich Rapid und der WAC im Parallelspiel mit einem Remis trennen. Schlechtestenfalls kann es bei einer Niederlage Platz vier werden. Denn sollte bei Punktegleichheit von Austria, Rapid und dem WAC die Dreiertabelle entscheiden müssen, hätte man die Nase noch immer vor den Kärntnern.
Der Dritte der Bundesliga steigt im Play-off zur Europa League ins europäische Geschehen ein, bei einem Ausscheiden folgt der Umstieg in die Gruppenphase der Conference League. Damit ist eine Antrittsprämie in der Höhe von rund 2,94 Millionen Euro - so der Wert in der aktuellen Saison - sicher. Übersteht man das Play-off, sind es in der Europa League mit rund 3.63 Mio. etwas mehr. Jeder Cent ist in Wien-Favoriten willkommen, die Fans dürsten ohnehin nach der ersten europäischen Gruppenphase seit fünf Jahren.
Schmid: "Besonderes Spiel"
"Man spürt eine positive Aufgeregtheit und merkt, dass ein besonderes Spiel auf sie zukommt", berichtet Schmid. Im Vergleich zur Vorwoche, als man in Klagenfurt etwas glücklich 2:1 siegte, sei die mentale Lage eine andere. "Es ist eine komplett andere Ausgangsposition. Wir hatten letztes Mal mehr zu verlieren, das nimmt sehr viel Druck weg. Wir haben die Mannschaft darauf vorbereitet", betont der 51-Jährige.
Abschiedsspiel für Suttner und Grünwald
"Es wird in jedem Fall eine Feier geben, ob es eine Megasause oder kleines Festl wird, werden wir sehen." Ovationen sind jedenfalls Alexander Grünwald und Markus Suttner sicher, die sich mit der Sturm-Partie in die Kickerpension respektive Tätigkeiten in der Austria-Geschäftsstelle verabschieden.
Noch einmal beweisen will sich auch der Gegner, der schon seit drei Wochen als Vizemeister feststeht und etwas gutzumachen hat. Das jüngste 1:4 gegen den WAC geriet vor dem feierwilligen Heimpublikum zur herben Enttäuschung. Demnach macht sich auch Schmid keine Hoffnungen, dass die Blackys in Urlaubsstimmung am Verteilerkreis auftauchen. "Dass sie das letzte Spiel so verloren haben, ist nicht unbedingt positiv für uns. Es wird nicht leichter für uns werden", prophezeit er.
Sein Sturm-Pendant Christian Ilzer konnte das nur unterstreichen. "Wir haben am Samstag nochmals die Chance, das echte Sturm-Graz-Gesicht zu zeigen. Diese Chance wollen wir nützen und uns mit einer Topleistung aus einer für uns mehr als erfolgreichen Saison verabschieden", meint der Steirer.
Zusammenfassung
- Die Wiener Austria hat zum Ausklang der Fußball-Bundesliga am Samstag zuhause gegen Sturm Graz ein wahres Millionenspiel. Gelingt es, Platz drei zu halten, sind dem finanziell angeschlagenen Club eine Europacup-Gruppenphase und damit erkleckliche Einnahmen sicher. Einen Punkt dahinter aber lauern Rapid und der WAC, die sich im Parallelspiel gegenüberstehen.