Bozen gewinnt hochklassiges Spiel 6 - "Grande Finale" am Freitag

Die Champagner-Flaschen waren schon eingekühlt, Salzburg wollte sich unbedingt zum ersten Mal seit 2007 auf heimischen Eis zum Meister krönen. Die "Füchse" aus Bozen spielten aber Spoiler und konnten eine der besten Partien in der jüngeren Liga-Historie mit 4:3 für sich entscheiden. Zum Matchwinner avancierte Dustin Gazley. Der Playoff-Top-Scorer der Südtiroler steuerte zwei Tore und einen Assist bei.

In den Line-ups gab es keine Überraschungen, nach insgesamt 356 gegeneinander gespielten Final-Minuten kannte man sich schon wie die eigene Westentasche. Das Torhüter-Duell weiterhin im Mittelpunkt: Sam Harvey konnte am Sonntag ganze 40 "Bullen"-Schüsse parieren, der sonst dominante Atte Tolvanen kassierte in Spiel 5 mehr Tore als in den ersten vier Final-Matches zusammen.

Starkes Anfangsdrittel von Bozen

Weniger als 48 Stunden war Zeit, um sich vom zweitlängsten Spiel in der Liga-Historie (116 Minuten) zu erholen. Dementsprechend unkonzentriert agierten beide Teams in der Anfangsphase. In den ersten zehn Minuten mussten gleich drei Akteure in die Strafbox. Doch sowohl Harvey als auch Tolvanen konnten die brenzligen Unterzahl-Situationen schadenlos überstehen.

Der HCB forcierte daraufhin sein schnelles Überbrückungsspiel der neutralen Zone. 14. Minute: Gazley bekommt den Laufpass von Mike Halmo, Tolvanen aber zur Stelle. 16. Minute: Zuvor noch mit der Vorlage, steht nun Halmo selbst plötzlich allein vor dem Tor und netzt ein.

17. Minute, der Doppelschlag: Schon wieder Gazley, der im Vollspeed auf Tolvanen fährt. Diesmal geht die Scheibe durch den finnischen Goalie durch. Bozen mit dem verdienten 2:0-Start, die ausverkaufte Eisarena in Schock, die "Bullen" mit zu vielen Fehlern im Spielaufbau.

Wildes Mitteldrittel

Die "Füchse" machten im zweiten Drittel weiter, wo sie in den ersten 20 Minuten aufgehört hatten. 24. Minute: Schon wieder Halmo mit dem gefährlichen Angriff, Gazley schnappt sich den Abstauber und netzt erneut ein. 3:0 für Bozen - nicht nur PULS 24 Experte Greg Holst war vom bisherigen Spielverlauf sprachlos. 26. Minute, Salzburg mit der schnellen Antwort: Andrew MacWilliam mit dem schönen Pass auf Mario Huber und der Playoff-Top-Scorer der "Bullen" verkürzt zum 1:3.

Es entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, kaum zu vergleichen mit den ersten beiden Partien, die jeweils 1:0 endeten. Beide Teams versuchten die insgeheim müden Beine mit Playoff-Härte wettzumachen. 38. Minute: Scott Valentine täuscht den Schuss an, bringt stattdessen den Traumpass zu David Frank. Der Kapitän muss nur mehr den Schläger hinhalten und stellt wieder den Drei-Tore-Vorsprung her.

39. Minute, schon wieder Huber: Der Tiroler steht goldrichtig und erzielt den Doppelpack. Ali Wukowits lieferte den Assist, seinen allerersten Scorer-Punkt in den Playoffs. Salzburg ging nach einem furiosen Mitteldrittel mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine.

HCB erzwingt "Grande Finale"

Salzburg kam sichtlich motiviert aus der Pause. 47. Minute: Peter Schneider sticht bei einem Harvey-Rebound nach. Nur mehr 4:3 für Bozen - alles wieder offen. Die Südtiroler wollten den knappen Vorsprung aber nicht nur verteidigen. 49. Minute: Tolvanen kann eine 2-gegen-1-Situation von Bozen vermiesen. 51. Minute: Salzburg erneut mit einem Turnover, Angelo Miceli scheitert an Tolvanen.

52. Minute, nur Sekunden später auf der anderen Seite: Benjamin Nissner mit der Riesenchance, Harvey mit der großartigen Parade. Salzburg nahm am Ende noch Tolvanen vom Eis, am Spielstand sollte sich aber nichts mehr ändern. Der HCB mit dem knappen, aber verdienten 4:3-Sieg und dem 3:3-Ausgleich in der Final-Serie.

So kommt es in der Best-of-7-Serie am Freitag zum letzten und alles entscheidenden Spiel 7 – PULS 24 überträgt live aus der Südtiroler Hauptstadt ab 19:05 Uhr.

win2day ICE Hockey League (Finale, Spiel 6)
EC Red Bull Salzburg – HCB Südtirol Alperia 3:4 (0:2, 2:2, 1:0)
Eisarena Salzburg, 3.400 Zuschauer:innen (ausverkauft), SR: Hronsky, Nikolic, Konc, Seewald

Tore:
0:1 (16.) Halmo
0:2 (17.) Gazley
0:3 (24.) Gazley
1:3 (26.) Huber
1:4 (38.) Frank
2:4 (39.) Huber
3:4 (47.) Schneider

Stand in der Best-of-7-Serie: 3:3