"Big Jak": Wie tickt NBA-Star Jakob Pöltl?

Knapp drei Millionen Menschen leben im kanadischen Toronto, doch nur genau einer von ihnen ist 2,13 m groß, verdient jährlich über 20 Millionen US-Dollar und stammt aus dem sechsten Wiener Gemeindebezirk. Seit mittlerweile acht Jahren spielt Jakob Pöltl in der besten Basketball-Liga der Welt, der National Basketball Association (NBA).

Österreichische Sportgeschichte

Es war an einem Donnerstagabend in Brooklyn, als Pöltl im Jahr 2016 als erster Österreicher überhaupt in die NBA gewählt wurde. Und zwar nicht nur mit Ach und Krach am Ende der stundenlangen Draft-Veranstaltung, sondern von den Toronto Raptors an neunter Stelle. Umso schöner war es für den Basketballer, diesen historischen Abend gemeinsam mit seiner Familie live vor Ort erleben zu können.

"Die Draft-Nacht war ein Wahnsinn, es waren so viele verschiedene Gefühle", offenbart Pöltl im JOYN Exclusive "Big Jak - Die Jakob Pöltl Story", der neuen fünfteiligen Doku-Serie. Der sportliche Erfolg von Pöltl kommt nicht von irgendwo - beide Eltern spielten für das österreichische Volleyball-Nationalteam.

"Basketball, Basketball, Basketball"

Nach zwei Spielzeiten in Toronto wurde Pöltl im Juli 2018 zu den San Antonio Spurs transferiert, wo er unter der Leitung von Coaching-Legende Gregg Popovich zu einem Stammspieler reifte. Im Februar 2023 kam es zum Wechsel zurück nach Kanada zu den Raptors.

Nach insgesamt sieben großteils verletzungsfreien Spielzeiten und für NBA-Verhältnisse recht kleinen Vertragsverlängerungen folgte im Sommer dieses Jahres die große Belohnung. Pöltl erhielt von Toronto einen Deal in der Höhe von 80 Millionen US-Dollar - für vier weitere Jahre.

Trotz des großen Geldes sei der Alltag in der besten Basketball-Liga der Welt eigentlich "sehr fad", wie Pöltl in "Big Jak - Die Jakob Pöltl Story" erklärt: "Es ist einfach jeden Tag Basketball, Basketball, Basketball." Ein NBA-Grunddurchgang besteht aus 82 Partien, gefolgt von - im Idealfall - den sogar noch intensiveren Play-offs.

Weltmeisterliches Lob

In einer Sport-Liga gefüllt mit unzähligen bunten Charakteren gilt Pöltl als einer der ruhigeren Typen - was den Österreicher jedoch nicht daran hinderte, sich den Respekt seiner Kollegen zu erarbeiten. "Er ist ein Gewinner. [...] Das ist sehr wichtig für uns", sagt NBA-Profi Dennis Schröder in der "Big Jak"-Doku über Pöltl.

Schröder, der im Sommer zu Toronto wechselte, muss wissen, was es heißt, diese "Siegermentalität" zu haben. Der Deutsche spielte in Los Angeles rund zwei Saisonen an der Seite von Ausnahmekönner LeBron James und krönte sich im Sommer 2023 mit seinem Nationalteam zum Weltmeister.

"Mein erklärtes Ziel"

Mit 28 Jahren befindet sich Pöltl mittlerweile in der athletischen Blütezeit seiner NBA-Laufbahn. Besonders aus rot-weiß-roter Basketball-Sicht hat er bereits ungemein viel erreicht. Nichtsdestotrotz gibt es noch eine große Sache, die Pöltl im Visier hat: "Früher oder später will ich um den NBA-Titel mitspielen und die Meisterschaft gewinnen. Das ist mein erklärtes Ziel."

Ob das mit den Raptors, die sich derzeit im Umbruch befinden, gelingen kann - oder ob Pöltl für sein großes Ziel doch noch zu einem erfolgreicheren Team wechseln muss, wird sich zeigen. Nur eine Konstante wird "The Austrian Hammer", wie er von Raptors-Fans liebevoll genannt wird, auch in Zukunft erhalten bleiben: Die "Viel Glück"-WhatsApp-Nachrichten seiner Mutter vor jedem einzelnen Spiel.

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