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Leverkusen nach 3:0 gegen Bayern fünf Punkte voran

Bayer Leverkusen ist dem erstmaligem Gewinn des deutschen Fußball-Meistertitels am Samstag einen großen Schritt nähergekommen.

Die Werkself gewann den Schlager gegen den FC Bayern vor eigenem Publikum verdient mit 3:0 und führt nun die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung auf die Münchner an. RB Leipzig erreichte beim FC Augsburg nur ein 2:2 und liegt damit schon drei Punkte hinter dem Vierten Dortmund, der bereits am Freitag 3:0 gegen Freiburg gewann.

Union Berlin setzte sich daheim gegen Wolfsburg 1:0 durch, Werder verlor vor Heimpublikum gegen Heidenheim 1:2. Frankfurt gegen Bochum endete 1:1, das Duell zwischen Gladbach und Darmstadt brachte ein 0:0.

In Leverkusen entwickelte sich zunächst eine Partie ohne große Höhepunkte, dann aber wurden die Gastgeber dominanter und nutzten eine Unachtsamkeit der Bayern bei einem Einwurf. Robert Andrich zog auf der linken Seite unbedrängt davon, seinen scharfen Stanglpass verwertete der vom Titelverteidiger an Leverkusen verliehene Josip Stanišić, der auf einen Torjubel verzichtete (18.).

Die Hausherren hatten das Match danach im Griff, waren schon vor der Pause das gefährlichere Team und schlugen bald nach dem Seitenwechsel vorentscheidend zu. Nach sehenswerter Vorlage von Nathan Tella bezwang Alex Grimaldo Bayern-Tormann Manuel Neuer mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck (49.).

Der ohne den verletzten Konrad Laimer angetretene Rekordchampion konnte nicht mehr zulegen, Top-Goalgetter Harry Kane wurde von der Bayer-Defensive komplett aus dem Spiel genommen. Leverkusens Jeremie Frimpong traf in der 89. Minute noch die Stange und scheiterte eine Minute später allein vor dem Tor an Neuer.

In der 95. Minute versenkte der Niederländer den Ball aus großer Distanz im leeren Tor - Neuer war zuvor bei einem Corner im gegnerischen Sechzehner aufgetaucht und schaffte es nicht mehr rechtzeitig zurück.

Bayern-Star Thomas Müller übte danach auf Sky Kritik: "Da fehlen mir - jetzt können wir unseren Oliver Kahn zitieren - teilweise die Eier und diese Freiheit. Wir haben eine Verkopftheit in unserem Spiel, vor allem mit Ball."

Der 34-Jährige betonte, das sei keine Kritik an Trainer Thomas Tuchel. "Wir waren genug Spieler auf dem Platz von internationalem Format, da brauchst du nicht auf den Trainer gehen", sagte der DFB-Teamspieler. "Wovon ich spreche, sind Entscheidungen vor allem mit Ball, das hat was mit der Spielintelligenz zu tun, mit der Selbstständigkeit", so Müller.

Der Sieg für Bayer sei "absolut verdient", sagte Müller: "Die Analyse können wir kurz halten." Die Leverkusener, "die zocken einfach, die spielen Fußball, die suchen Lösungen", sagte der Weltmeister von 2014. Das erwarte er auch von seiner Mannschaft. Stattdessen spiele das Bayern-Team zu statisch, "von a nach b, von b nach c, keiner hat die Freiheit, einfach zu zocken zu beginnen."

Tuchel sagte dazu, Müller habe mit seiner Kritik "nicht unrecht. Wir hatten eine ganze Woche Zeit, uns darauf vorzubereiten. Wir wollten sehr offensiv verteidigen und den Spielfluss von Leverkusen gar nicht aufkommen lassen. Aber wir haben wahnsinnig schlechte Entscheidungen getroffen", erklärte der Coach.