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Auch Niederländer holen WM-Ticket - Türkei im Play-off

Der zehnte europäische Startplatz für die Fußball-WM in einem Jahr geht an die Niederlande. "Oranje" musste am Dienstagabend im Finale der Qualifikation lange bangen, ehe Steven Bergwijn (84.) und Memphis Depay (91.) den 2:0-Heimsieg gegen Norwegen sicherstellten. Hinter den Niederländern holte die Türkei mit einem 2:1 in Montenegro den zweiten Rang, der für das Play-off berechtigt.

Drei europäische Nationalteams haben dort im März 2022 noch die Chance, nach Katar vorzustoßen. Darunter steht seit Dienstag auch die Ukraine nach einem 2:0 in Bosnien, da Finnland nach einem Heim-0:2 gegen Frankreich zurückfiel. In der Riege der zwölf Play-off-Starter befindet sich auch Österreich als vor der Auslosung am 26. November ungesetzte Mannschaft. Mögliche Gegner sind damit Portugal, Wales, Schottland, Russland, Italien und Schweden.

Die Niederländer mussten in Rotterdam aufgrund der seit Samstag geltenden Corona-Maßnahmen nicht nur vor leerer Kulisse antreten. Auch Bondscoach Louis van Gaal fehlte an der Seitenlinie. Der Altmeister saß nach einem Fahrradunfall im Rollstuhl in einer Skybox. Der von Danny Blind vertretene Van Gaal wollte immerhin in der Pause bei der Mannschaft in der Kabine sein.

Von der Tribüne aus sah der 70-Jährige einen dominanten, aber auch harmlosen Auftritt seines Teams. Der norwegische Abwehrriegel hielt. Nach vorne hin waren die ohne den verletzten Erling Haaland angetretenen Gäste vorerst ebenso ungefährlich. Am Spielgeschehen änderte sich auch nach Seitenwechsel wenig. Norwegen brauchte einen Sieg. Als das Spiel schon auf nervöse Schlussminuten zusteuerte, erlöste Bergwijn die Hausherren. Der Tottenham-Angreifer traf mit seinem zweiten Länderspieltor. Depay legte noch sein zwölftes Tor der Qualifikation nach. "Die Spieler haben unseren Plan perfekt umgesetzt", sagte Van Gaal nach der Partie. Depay meinte: "Wir haben es am Ende verdient. Es war nicht unser bestes Spiel, aber niemanden interessiert das jetzt."

Im Parallelspiel in Podgorica rannten die Türken nach wenigen Minuten einem Rückstand hinterher. Montenegros Führung durch Fatos Beciraj (4.) konnte Kerem Aktürkoglu (22.) aber keine 20 Minuten später ausgleichen. Orkun Kökcü (60.) sorgte für die Elf des deutschen Trainers Stefan Kuntz dann für die endgültige Wende der Partie.

In Cardiff wollten über 30.000 Zuschauer die ohne den am Oberschenkel angeschlagenen Gareth Bale angetretenen Hausherren zumindest zum für den zweiten Platz reichenden Punktgewinn peitschen. Die Belgier waren als WM-Starter bereits einzementiert. Kevin de Bruyne (12.) brachte den Weltranglisten-Ersten verdientermaßen in Führung. Wales fand aber eine Antwort durch Kiefer Moore (32.). Nach der Pause fiel kein Treffer mehr. Die Waliser durften sich über ein verdientes Remis freuen. Tschechien gewann gegen Estland mit 2:0, darf aber wie Österreich als Nations-League-Sieger im Play-off antreten.

Der regierende Weltmeister Frankreich trat in Finnland gegen jene Mannschaft an, gegen die er im Herbst des Vorjahres bei einem freundschaftlichen 0:2 zum letzten Mal kein Tor geschossen hatte. Die Blauen taten sich vorerst erneut schwer. Die im Fernduell mit der Ukraine um das Play-off kämpfenden Finnen steigerten sich mit Spielverlauf und sorgten durchaus für Betrieb vor Frankreichs Keeper Hugo Lloris.

Für die Nordländer blieb die Überraschung aber außer Reichweite. Karim Benzema traf in der 66. Minute für die Franzosen. Da die Ukraine durch Oleksandr Sintschenko (59.) wenige Minuten davor in Bosnien vorgelegt hatte, tat den Finnen dies doppelt weh. Kylian Mbappe (76.), der bereits Benzemas Treffer mit der Ferse vorbereitet hatte, besiegelte Frankreichs Sieg dann mit einem sehenswerten Tor.

ribbon Zusammenfassung
  • Hinter den Niederländern holte die Türkei mit einem 2:1 in Montenegro den zweiten Rang, der für das Play-off berechtigt.
  • Norwegen brauchte einen Sieg.
  • Tschechien gewann gegen Estland mit 2:0, darf aber wie Österreich als Nations-League-Sieger im Play-off antreten.
  • Die im Fernduell mit der Ukraine um das Play-off kämpfenden Finnen steigerten sich mit Spielverlauf und sorgten durchaus für Betrieb vor Frankreichs Keeper Hugo Lloris.