100. Formel-1-Pole für Weltmeister Hamilton in Spanien
Für Mercedes war es die bereits neunte Pole in Spanien in Folge, am Sonntag steigt vor den Toren Barcelonas das vierte Saisonrennen der WM 2021. Nach drei Läufen führt Hamilton in der Fahrer-WM mit 69 Punkten vor Verstappen (61) und dem englischen McLaren-Fahrer Lando Norris (37).
Hamilton hatte eine Woche davor die Jubiläums-Pole noch knapp gegen Bottas verloren, diesmal ließ der 36-jährige Ausnahme-Pilot aus England aber nichts mehr anbrennen. Gleich im ersten Outing von Q3 legte Hamilton seine Bestzeit knapp vor Verstappen hin, bei der finalen Umrundung des Circuits und dem Kampf um die Pole für den Gran Premio de Espana konnte Verstappen nicht mehr nachlegen. 14 Jahre nach seiner ersten Pole 2007 in Kanada hatte Hamilton damit den "Hunderter" fix in der Tasche.
Das Glück war Hamilton freilich insofern hold, als beim ersten Q3-Versuch Sergio Perez im Red Bull ausgeritten war. Der Mexikaner kam aber so schnell wieder von der Unfallstelle weg, dass keine Gelbphase notwendig war. Dies hätte sonst wohl die Runde Hamiltons zerstört.
Während der Titelverteidiger am Sonntag (15.00 Uhr MESZ/live ORF 1, Sky, RTL) aus der Pole seinen vierten Barcelona-Sieg in Folge und damit dritten Saisonerfolg anpeilt, hofft der 13 Jahre jüngere Verstappen auf einen besseren Renntrimm seines Boliden im Vergleich zum Qualifying. Im FP3 war der Niederländer am Samstag-Vormittag noch der schnellste Fahrer gewesen. Am Nachmittag trat ein, was Red-Bull-Berater Helmut Marko schon vermutet hatte. Nämlich dass Mercedes wie so oft "noch etwas in petto" hatte.
"Sicher. Wir können noch Sekunden drauflegen", hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff im ORF darauf scherzhaft reagiert. Letztlich mussten einige Hundertstel reichen. "Yesss! Das war harte Arbeit", brüllte Hamilton begeistert in den Boxenfunk. "Ich kann nicht glauben, dass es jetzt 100 sind. Es ist ein Traum, eine Ehre, für dieses Team zu arbeiten. Wer hätte gedacht, dass das gelingen kann."
Mercedes hatte für die Performance Hamiltons einiges am Auto verändert. Der Brite gestand ein, deshalb ein wenig ängstlich gewesen zu sein. "Weil so etwas natürlich auch ein Glücksspiel ist", sagte Hamilton. "Oft geht das auch schief." Mit jeder Runde sei er aber sicherer geworden. "Diese Pole fühlt sich an wie die erste. Das ist fast gleich", jubelte Hamilton.
Hamilton ist schon längere Zeit Rekordhalter bei Pole-Positionen. In der Rangliste folgt Michael Schumacher als Zweiter mit 68 ersten Startpositionen. Bald könnte Hamilton die 100 auch bei den Rennsiegen erreichen, derzeit steht er schon bei 97.
Den nächsten Hamilton-Triumph verhindern will vor allem Verstappen. Bei seinem Team setzt man auf eine starke Performance im Rennen. Hamilton geht mit leicht angefahrenen "roten" Reifen ins Rennen, denn mit diesen Pneus fuhr er seine schnellste Zeit im zweiten Quali-Abschnitt. Bottas meinte: "Ein Fehler hat mich die Pole gekostet. Das Rennen wird ganz eng zwischen Red Bull und uns."
Bei Verstappens Neo-Teamkollegen Sergio Perez ging die Misere weiter. Der 31-jährige Mexikaner war geholt worden, um das Team zu stärken. Diese Rolle hat er bisher nicht wirklich erfüllt. Platz acht im Qualifying erklärte Perez mit Schulterproblemen, die im Verlauf des Samstags immer stärker geworden seien.
Mit Yuki Tsunoda läuft es auch bei einem anderen Red-Bull-Zugang derzeit unrund. Am Samstag beklagte sich der Japaner im Funk explizit über das seiner Meinung nach schlechte Fahrverhalten seines Alpha Tauri. Ex-Weltmeister Jenson Button empfahl Tsunoda, dies in Zukunft besser zu unterlassen. "Er muss das unter Kontrolle bekommen, will er in der Formel 1 bleiben", warnte der Brite. "Speziell mit Teamchef Franz Tost kannst so nicht über das Auto sprechen."
Zusammenfassung
- Lewis Hamilton geht aus seiner 100. Pole Position in den Formel-1-Grand Prix von Spanien.
- Der siebenfache Weltmeister aus England war am Samstag im Qualifying in Barcelona um 36 Tausendstelsekunden schneller als Hauptkonkurrent Max Verstappen (NED), der am Sonntag sein 100. GP-Rennen für Red Bull bestreitet.
- Hamiltons finnischer Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas startet als Dritter in Reihe zwei neben Charles Leclerc im Ferrari.