Zusammenstöße in Rom, acht Polizisten verletzt
Mehrere hundert Menschen hatten sich im Stadtteil San Lorenzo zu einer von Linksparteien und Studentengruppen organisierten Kundgebung versammelt. Die Situation spitzte sich bald zu: Die Demonstranten warfen Rauchbomben gegen einen Supermarkt und dann Molotowcocktails auf die Polizeifahrzeuge. Daraufhin reagierte die Polizei mit Knüppelschlägen.
Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni verurteilte die Angriffe auf die Polizisten. Sie beklagte "Unruhe und Chaos durch die üblichen Unruhestifter, die aus reiner Rachsucht auf die Straße gingen". "Man kann eine Tragödie nicht zur Rechtfertigung von Gewalt nutzen. Unsere Solidarität gilt der Polizei, und wir wünschen den verletzten Polizisten baldige Genesung. Wir sind auf ihrer Seite", schrieb die Ministerpräsidentin in sozialen Medien zu den Protesten in Rom.
Der italienische Innenminister Matteo Piantedosi betonte, dass Angriffe auf die Ordnungskräfte "strengstens verurteilt werden müssen". Er fügte hinzu, dass das Demonstrationsrecht "niemals als Vorwand für Gewalttaten, Einschüchterung oder die Infragestellung der Autorität des Staates benutzt werden kann". Auch Parlamentspräsident Lorenzo Fontana drückte seine "Solidarität mit den Beamten" aus und bezeichnete die Aggression gegen sie als "inakzeptabel".
In ganz Italien mehren sich Proteste wegen des Todes des jungen Ägypters. Die Carabinieri werden verdächtigt, bei einer Verfolgungsjagd absichtlich das Motorrad des jungen Mannes zum Sturz gebracht zu haben. Der Jugendliche war an den Verletzungen gestorben. Daraufhin brachen in ganz Italien Protestaktionen und Demonstrationen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus.
In Bologna wurde die Synagoge gestürmt und verwüstet, nachdem es in der norditalienischen Stadt ebenfalls zu Protesten wegen des Todes des jungen Ägypters gekommen war. Im Stadtzentrums kam es zu Vandalenakten und Zerstörungen. Mülltonnen wurden in Brand gesetzt, Steine wurden gegen die Polizei und die Feuerwehr geworfen. Schaufenster wurden eingeschlagen, Fenster beschädigt und Wände mit Graffiti beschmiert, beklagte Bolognas Bürgermeister Matteo Lepore. Er drückte seine Solidarität mit der jüdischen Gemeinde aus.
"Im Namen der Bürger von Bologna fordere ich, dass die Verantwortlichen identifiziert werden, wir verfügen über mehrere Videoaufnahmen. Die Stadtverwaltung wird Schadenersatz fordern. Es gibt keine gerechtfertigten Gründe für die Verwüstung von Bologna", sagte der Bürgermeister.
Israels Botschafter in Italien, Jonathan Peled, drückte am Sonntag seine Solidarität mit der jüdischen Gemeinde von Bologna aus, nachdem die Synagoge verwüstet wurde. "Ich bringe der jüdischen Gemeinde von Bologna meine Verbundenheit nach den Angriffen auf die örtliche Synagoge zum Ausdruck", schrieb der Botschafter auf X. Er beklagte "einen schweren antisemitischen Angriff, der mit absoluter Entschlossenheit verurteilt werden muss".
Zusammenfassung
- In Rom kam es zu Zusammenstößen zwischen mehreren hundert Demonstranten und der Polizei, wobei acht Polizisten verletzt wurden. Die Demonstration richtete sich gegen den Tod des 19-jährigen Ramy Elgaml in Mailand.
- In Bologna wurde die Synagoge angegriffen und verwüstet, was als schwerer antisemitischer Vorfall verurteilt wurde. Auch kam es zu Vandalismus im Stadtzentrum, bei dem Mülltonnen in Brand gesetzt und Schaufenster beschädigt wurden.
- Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni verurteilte die Gewalt und betonte, dass eine Tragödie nicht als Rechtfertigung für Gewalt dienen dürfe. Der Innenminister und andere Politiker unterstützten diese Ansicht.