Zunächst kein Durchbruch bei Pandemieabkommen der WHO
Das Abkommen sollte weltweites Chaos wie bei der Corona-Pandemie verhindern und sicherstellen, dass alle Länder jeweils rechtzeitig mit allem nötigen Schutzmaterial, mit Medikamenten und Impfstoffen versorgt werden.
Hilfsorganisationen und Länder fürchten, dass der Vertrag in seinem jetzigen Entwurf die Versorgung der Schwächsten nicht gewährleistet. In reicheren Ländern gab es Widerstand vonseiten der Pharmaindustrie und von Kritikern, die fälschlich verbreiteten, die WHO wolle im Pandemiefall über Lockdowns oder Impfzwang entscheiden. Umstritten war etwa, in welchem Umfang Medikamente oder Impfstoffe gratis oder zu günstigen Preisen für ärmere Länder zur Verfügung gestellt werden sollen.
Ganz wurde die Hoffnung auf ein erfolgreiches Ende bis zur WHO-Jahrestagung aber noch nicht aufgegeben. Die Länder wollten ihre Gespräche in den nächsten zwei Wochen fortsetzen, hieß es vage. Dass vor dem Auftakt der Tagung am 27. Mai wirklich noch ein unterschriftsreifes Dokument zustande kommt, bezweifelten Diplomaten in Genf aber. "Ich begrüße die Entschlossenheit, mit der alle Länder ihre Arbeit fortsetzen und den Auftrag, den sie übernommen haben, erfüllen wollen", teilte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus mit.
Zusammenfassung
- Bei den Verhandlungen zum WHO-Pandemieabkommen kam es bisher zu keinem Durchbruch. Die Gespräche sollten ursprünglich bis Freitagabend abgeschlossen sein.
- Die 194 Mitgliedsländer der WHO konnten sich nach zwei Jahren Verhandlungen nicht auf einen gemeinsamen Text einigen. Ziel des Abkommens ist es, weltweites Chaos wie bei der Corona-Pandemie zu verhindern.
- Trotz der bestehenden Uneinigkeiten besteht weiterhin die Hoffnung, dass bis zur WHO-Jahrestagung Ende Mai ein unterschriftsreifes Dokument entsteht. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus lobte die Entschlossenheit der Länder.