Zahl getöteter Kinder im Nordwesten Syriens auf Höchststand
Im Nordwesten Syriens leben nach UNICEF-Angaben mindestens 1,2 Millionen Kinder in Not. Viele von ihnen wurden mehrfach durch Gewalt in andere Teile Syriens vertrieben.
"Wir befinden uns seit fast zehn Jahren in einem der schrecklichsten Kriege der jüngeren Geschichte mit unermesslichem Leid für die Zivilbevölkerung, unter ihnen Millionen von Kindern", sagte UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, Ted Chaiban. "Es ist längst überfällig, dass die Waffen zum Wohle aller Kinder in Syrien verstummen."
Syrische Regierungstruppen hatten im Frühjahr 2019 mit russischer Unterstützung eine Offensive begonnen, um die letzte Rebellenhochburg Idlib und umliegende Gebiete zurückzuerobern. Nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) und Amnesty International (AI) werden dabei gezielt zivile Einrichtungen wie etwa Schulen und Krankenhäuser angegriffen.
Zusammenfassung
- Noch nie seit Beginn des Kriegs 2011 sind nach UNICEF-Angaben im Nordwesten Syriens so viele Kinder in einem Quartal ums Leben gekommen wie Anfang 2020.
- Von Jänner bis März wurden in der letzten Rebellenhochburg des Landes 273 Kinder getötet und 236 verletzt, wie das UNO-Kinderhilfswerk am Donnerstag mitteilte.
- "Es ist längst überfällig, dass die Waffen zum Wohle aller Kinder in Syrien verstummen."