Wien: 2G in Gastro und FFP2-Pflicht im Handel bleiben, begrenzte Besuche in Spitälern
Die Gratis-Testaktion wird mit April in Österreich eingeschränkt, die Corona-Zahlen sind so hoch wie nie zuvor, Ärzte warnen vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. An der weitgehenden Öffnung des Landes soll sich trotzdem nichts ändern.
"Die bundesweiten Lockerungen sind zu früh gekommen", kritisiert Michael Ludwig am Mittwoch nach einer Besprechung mit einer Expertenrunde. In der Vergangenheit schlug man in Wien immer wieder einen strengeren Sonderweg ein, auch aktuell gilt zum Beispiel in der Gastronomie die 2G-Regel. Damit hätte man laut Ludwig Krankheitsfälle und Todesfälle vermieden.
Der Wiener Sonderweg im Überblick:
- Weiter 2G in Gastro und Nachtgastronomie
- Weiter FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel
- Ab kommender Woche Beschränkungen auf eine Person bei Besuchern in Spitälern bei gleichzeitiger 2G-Plus-Regel
- Zwei Besucher in Pflegeheimen pro Bewohner und Tag, 2G-Plus-Regel
Man werde die Situation weiter beobachten und gegebenenfalls schnell nachschärfen.
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Ludwig fordert vom Bund FFP2-Maskenpflicht
"Die Pandemie ist nicht gemeistert", man stehe vor Rekordzahlen. Die Situation in den Spitälern sei "eine ernste", begründet Ludwig einen erneuten Sonderweg für Wien. Patientenzahlen steigen, gleichzeitig steigen auch die Ausfälle beim Pflegepersonal durch Corona. Unterschätzt würden auch die Langzeitfolgen von Long Covid, an dem bis zu 20 Prozent der Corona-Erkrankten leiden würden. Er fordert die Bundesregierung zu einer Wiedereinführung zumindest der FFP2-Pflicht in Innenräumen auf.
Neben dem Besucherlimit werde künftig in Spitälern auch die 2G-Plus-Regelung zum Einsatz kommen, kündigte Ludwig an. Das heißt, dass nur Geimpfte und Genesene Angehörige besuchen dürfen. Diese müssen außerdem einen negativen PCR-Test vorweisen. Auch in der Gastronomie und der Nachtgastronomie werde weiterhin die 2G-Regel gelten, betonte Ludwig. Im ganzen Handel bestehe weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht.
Gratis-Test-Beschränkung: Unklar, wie Bund kontrollieren will
Ludwig kritisiert die Regierung auch für die Beschränkung von Gratis-Tests. Es sei ihm nicht klar, mit welchem System oder EDV-Programm die Anzahl der in Anspruch genommenen Gratis-Tests kontrolliert werden sollen. Ihn beschleiche der Verdacht, dass es darum gehe, ein gut funktionierendes System in Wien ändern zu wollen.
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Nun würden verstärkt Ausfälle dort drohen, da Infizierte nicht so rasch erkannt würden, warnte er. Die zuletzt ebenfalls erhobene Forderung, dass Erkrankte gar nicht mehr in Quarantäne müssten, bezeichnete Ludwig schlicht als "verzweifelt".
"Wir glauben in Wien, dass wir das bis jetzt gut gemacht haben, wenn der Bund das besser kann, soll mir das Recht sein. Die bisherige Performance gibt mir nicht viel Anlass zum Optimismus." Ludwig befürchtet laut eigenen Angaben etwa zusätzliche Ausgaben durch einen erhöhten administrativen Aufwand. Völlig offen sei auch noch, ob man in Wien das Testsystem mit den bisherigen Partnern - also etwa dem Laborbetreiber Lifebrain oder dem Rewe-Konzern - weiterführen könne.
Zusammenfassung
- "Die bundesweiten Lockerungen sind zu früh gekommen", kritisiert Michael Ludwig am Mittwoch nach einer Besprechung mit einer Expertenrunde.
- In der Vergangenheit schlug man in Wien immer wieder einen strengeren Sonderweg ein, damit hätte man laut Ludwig Krankheitsfälle und Todesfälle vermieden.
- "Die Pandemie ist nicht gemeistert", man stehe vor Rekordzahlen. Die Situation in den Spitälern sei "eine ernste", begründet Ludwig einen erneuten Sonderweg für Wien.
- Er fordert die Bundesregierung zu einer Wiedereinführung zumindest der FFP2-Pflicht in Innenräumen auf.
- Der Wiener Sonderweg im Überblick: Weiter 2G in Gastro und Nachtgastronomie, weiter FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel
- Ab kommender Woche kommen Beschränkungen auf eine Person bei Besuchern in Spitälern bei gleichzeitiger 2G-Plus-Regel, zwei Besucher in Pflegeheimen pro Bewohner und Tag, 2G-Plus-Regel