Westliche Truppen in die Ukraine? "Warnsignal an Putin"
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schließe nicht aus, dass französische Bodentruppen in die Ukraine entsandt werden. Das hatte er im Zuge des Ukraine-Sondergipfels am Montag in Paris, bei dem auch ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer anwesend war, angekündigt. Kritische Stimmen orten einen möglichen Tabu-Bruch der NATO.
Der Bundesheer-Major Albin Rentenberger sieht im PULS 24 Interview aber vorrangig Worte und noch keine Taten. "Das ist schon eine starke Aussage. Macron wollte hier sicher Putin eine erste Drohung übermitteln", sagt er. Es sei aber eine "sehr verhaltene" Drohung gegen Russlands Präsidenten. "Auf einer rhetorischen Eskalationsskala ist das die erste Stufe", betont er.
Soldaten würden eher defensiv eingesetzt werden
Dass Frankreich tatsächlich Truppen in die Ukraine entsendet, sei demnach noch in weiter Ferne. Außerdem werden jene Soldaten dann wohl nicht an der Front eingesetzt werden, glaubt Rentenberger. "Sie werden wahrscheinlich defensiv, etwa in Fliegerabwehrgruppen, also für den Schutz der Zivilbevölkerung eingesetzt werden". Bei Macrons Aussagen handle es sich um eine erste Andeutung, hält Rentenberger fest.
Der französische Präsident hätte mit dem Gesagten ein "Warnsignal" senden wollen, aber nicht nur an Putin. Die russischen Streitkräfte hätten derzeit große Überlegenheit. "Man versucht hier eher, die Ukraine aus der Ecke zu holen", meint er. Aber natürlich deute man Russland damit an: "Bis hier und nicht weiter."
"Hebt die Moral der Ukrainer"
Gerade für die Ukraine würde die Zusicherung, dass Frankreich Truppen entsenden könnte, Hoffnung bringen. "Das hebt natürlich die Moral für die ukrainischen Soldaten", sagt Rentenberger.
Ein baldiges Ende des Krieges deuten die Beobachtungen des Experten nämlich nicht an, meint er. "Wir gehen davon aus, dass sich dieser Abnützungskrieg 2024 so weiterführt", erklärt er.
Zusammenfassung
- Die Aussagen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron deuten darauf hin, dass Frankreich womöglich Truppen in die Ukraine schicken könnte.
- Ein Militärexperte sieht das im Gespräch mit PULS 24 aber noch in weiter Ferne.
- Es handle sich lediglich um ein "Warnsignal" Richtung Putin.