Weiterer Drahtzieher des Hamas-Massakers getötet
Auch weitere Terroristen der Hamas und der militanten Palästinensergruppe Islamischer Jihad seien dabei ums Leben gekommen.
Im Gazastreifen sind nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums seit Beginn des jüngsten Konflikts am 7. Oktober bisher 2329 Palästinenser getötet und 9714 verletzt worden.
Mehr als 100 Ziele angegriffen
Bereits zuvor hatte Israels Militär den Tod zweier mutmaßlicher Hamas-Drahtzieher der Angriffe vom vergangenen Wochenende gemeldet. Man habe mehr als 100 militärische Ziele der Hamas in Zaytun, Khan Yunis und West-Jabalia angegriffen, erklärte das israelische Militär am Sonntag.
Dazu zählten operative Kommandozentralen, militärische Einrichtungen, Dutzende von Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und Beobachtungsposten. Auch Kommandozentralen des Islamischen Jihad seien getroffen worden.
Schlechtes Wetter: Einmarsch verschoben
Israels Militär hat den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen einem US-Medienbericht zufolge wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage verschoben. Die Bodenoffensive hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere.
Ziel ist es, die politische und militärische Führungsebene der Terrorgruppe Hamas auszulöschen, die vor einer Woche Massaker mit Hunderten Todesopfern in Israel begangen hat. Die Militäroperation berge die Gefahr, dass sich Israel in monatelange blutige Häuserkämpfe verstricke, heißt es in dem Bericht.
Verzweigtes Tunnelsystem als Risiko
Es werde angenommen, dass sich Zehntausende von Hamas-Kämpfern in Bunkern und Hunderte Kilometer langen unterirdischen Tunnelsystemen unter Gaza-Stadt und den umliegenden Teilen des nördlichen Gazastreifens verschanzt haben. Israels Armee gehe davon aus, dass die Hamas versuchen wird, ihr Vorankommen zu behindern, indem sie Tunnel sprenge, während die Bodentruppen über sie vorrücken.
Die Hamas plane zudem, durch geheime Tunnelausgänge hinter die israelischen Linien zu gelangen und von hinten anzugreifen. Ein strategisches Dilemma sei zudem, dass die Terroristen sich unter der Erde besonders effektiv mit Geiseln verschanzen könnten.
Menschliche Schutzschilde
Neben Infanterieeinheiten wird Israels Eingreiftruppe auch Panzer und Pioniere umfassen, fügten die Offiziere laut der Zeitung hinzu. Die Bodentruppen bekämen Deckung von Kampfflugzeugen, Kampfhubschraubern, Drohnen und Artillerie vom Land wie auch vom Meer aus, hieß es. Israelische Beamte warnen davor, dass die Hamas israelische Geiseln töten und Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzen könnte. Zudem hätten sie das Gebiet mit Sprengfallen übersät, berichtete die "New York Times" weiter.
Joshua Sarka, ein ranghoher Vertreter des israelischen Außenministeriums, wirft dem Iran vor, mit Waffenlieferungen nach oder via Syrien eine zweite Kriegsfront eröffnen zu wollen. Entsprechende Spekulationen in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ("X") bestätigte Sarka.
US-Außenminister auf Reisen
US-Außenminister Antony Blinken will nach Angaben eines amerikanischen Regierungsvertreters im Rahmen seiner Nahost-Reise auch Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman treffen. Die Begegnung sei Sonntagfrüh in der saudischen Hauptstadt Riad angesetzt. Salman ist de facto der Herrscher des Königreichs und einer der einflussreichsten und mächtigsten Politiker in der Region.
Blinken wird im weiteren Tagesverlauf auch in Ägypten erwartet. Auftaktstation seiner Reise war Israel am Donnerstag. Er besuchte außerdem Jordanien, Katar, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate. Blinken will verhindern, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas sich zu einem größeren Regionalkonflikt ausweitet, und er will die Freilassung von Geiseln erreichen, die die Hamas genommen hat.
Palästinensische Terroristen hatten vergangenes Wochenende im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Mehr als 1.300 Menschen wurden getötet. Israel antwortet seither mit heftigen Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen.
Zusammenfassung
- Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren Drahtzieher der von Hamas-Angreifern unter Israelis verübten Massaker getötet.
- Billal Al Kedra, Befehlshaber terroristischer Einheiten im südlichen Khan Yunis, sei bei Luftangriffen am Vorabend getötet worden, teilte die Armee Sonntagfrüh mit.
- Auch weitere Terroristen der Hamas und der militanten Palästinensergruppe Islamischer Jihad seien dabei ums Leben gekommen.