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Weiter schwere Kämpfe um ostukrainische Stadt Bachmut

In der Ostukraine halten die schweren Kämpfe um die Stadt Bachmut an. Trotz starken Artilleriebeschusses seien neue Bodenangriffe der russischen Streitkräfte abgewehrt worden, teilte das ukrainische Militär am Dienstag mit.

Die russische Söldner-Gruppe Wagner, die den Angriff auf Bachmut anführt, habe in den vergangenen Tagen kleine Fortschritte in den nördlichen Außenbezirken errungen, erklärte das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Lagebericht.

"Das aktuelle operative Bild legt nahe, dass den russischen Kräften in den meisten Frontabschnitten der Vormarsch befohlen wird", teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Allerdings könnten sie an keiner Stelle genügend Kampfkraft bündeln, "um entscheidende Wirkung zu erzielen".

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Die russischen Einheiten seien vermutlich in das Dorf Krasna Hora nördlich von Bachmut eingedrungen. Südlich der Stadt in der Region Donezk hätten sie dagegen wohl kaum vorstoßen können. Die ukrainischen Truppen leisteten Widerstand, hieß es im Lagebericht aus London. Auch im Bereich der Städte Kreminna und Swatowe im Gebiet Luhansk würden russische Einheiten angreifen, die örtlichen Attacken seien aber zu gering, um einen wichtigen Durchbruch zu erzielen, so das britische Ministerium.

Bachmut strategisch wichtiges Ziel

Dem ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge versuchen die russischen Truppen, Bachmut einzukesseln. Bachmut ist ein strategisch wichtiges Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin, um anlässlich des bevorstehenden Jahrestags des Kriegsbeginns am 24. Februar einen symbolträchtigen Sieg verkünden zu können. Die Russen wollten vermutlich einige Geländegewinne der Ukrainer aus dem Herbst rückgängig machen. "Es besteht eine realistische Möglichkeit, dass ihr unmittelbares Ziel darin besteht, nach Westen zum Fluss Scherebez vorzudringen", hieß es dazu aus London.

Russische Angriffe in weiteren Orten der Ostukraine

In der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut halten sich laut Behördenangaben noch knapp 5.000 Zivilisten auf. "Die Zahl der Leute, die sich in Bachmut befinden, muss auf ein Minimum reduziert werden", sagte der Militärgouverneur des Gebietes Donezk, Pawlo Kyrylenko, in der Nacht zum Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Der 36-Jährige bestätigte dabei, dass nur noch in der Stadt gemeldete Zivilisten nach Bachmut gelassen würden. Kyrylenko sagte, dass die Versorgung der verbliebenen Menschen trotzdem gesichert sei.

Auch an anderen Orten der Front in der Ostukraine kam es zu neuen Kämpfen. In den vergangenen 24 Stunden seien russische Angriffe in einer Siedlung in der Region Charkiw und in etwa fünf Siedlungen in der Region Luhansk zurückgeschlagen worden, teilte das ukrainische Militär weiter mit. In der Region Donezk seien neben Bachmut auch die Ortschaften Wuhledar, Marjinka und Awdijiwka schwer umkämpft.

ribbon Zusammenfassung
  • Trotz starken Artilleriebeschusses seien neue Bodenangriffe der russischen Streitkräfte abgewehrt worden, teilte das ukrainische Militär am Dienstag mit.
  • Dem ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge versuchen die russischen Truppen, Bachmut einzukesseln.
  • In der Region Donezk seien neben Bachmut auch die Ortschaften Wuhledar, Marjinka und Awdijiwka schwer umkämpft.