Weiter Proteste vor Parlament in Belgrad
Vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad haben sich am Samstagabend erneut Demonstranten zu Protesten gegen die Corona-Politik der serbischen Regierung versammelt. Zu der Kundgebung kamen lediglich 500 bis 1.000 Menschen. Die Proteste verliefen friedlicher als die Tage zuvor. Auch aus anderen Städten Serbiens wurden Proteste gemeldet.
Die Polizei überwachte in Belgrad am Abend nach Medienberichten die Zufahrten und Wege in Richtung Zentrum und kontrollierte mögliche Randalierer. Dabei wurden mehrere Molotow-Cocktails entdeckt, berichtete unter anderem die Zeitung "Blic".
Am Vorabend war eine Gruppe nationalistischer Demonstranten gewaltsam in das serbische Parlament eingedrungen. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, die dann gegen Mitternacht den Ansturm gewaltbereiter Demonstranten mit Knüppeln und Tränengas beendete. Seit Tagen gehen Tausende in Serbien gegen die Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung auf die Straßen.
Die Demonstrationen hatten sich an Plänen des Präsidenten Aleksandar Vucic entzündet, wegen des Wiederanstiegs der Corona-Neuinfektionen für das Wochenende ein Ausgehverbot zu verhängen. Vucic nahm die Entscheidung zwar zurück und verbot dafür Ansammlungen von mehr als zehn Personen. Dies beruhigte die Menschen aber nicht und die Proteste richten sich inzwischen zunehmend gegen Vucic selbst.
Zusammenfassung
- Vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad haben sich am Samstagabend erneut Demonstranten zu Protesten gegen die Corona-Politik der serbischen Regierung versammelt.
- Zu der Kundgebung kamen lediglich 500 bis 1.000 Menschen.
- Am Vorabend war eine Gruppe nationalistischer Demonstranten gewaltsam in das serbische Parlament eingedrungen.
- Vucic nahm die Entscheidung zwar zurück und verbot dafür Ansammlungen von mehr als zehn Personen.