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Puerto-Rico-Sager: Verliert Trump Latino-Unterstützung?

Der Sager eines "Comedians" bei einer Trump-Rally dürfte die Latino-Community in den USA nachhaltig von den Republikanern entfremdet haben. Die Republikaner üben Schadensbegrenzung, in einem Swing State könnten die Puerto Ricaner:innen das Zünglein an der Waage für die Demokraten sein.

Bei einer Kundgebung im Madison Square Garden wollte der Comedian Rony Hinchcliffe den republikanischen Präsidentschaftskandidaten und Ex-Präsidenten Donald Trump unterstützen.

Nur ging das nach hinten los: Hinchcliffe bezeichnete Puerto Rico als "Müllinsel", Stars aus der Latino-Szene, wie der Sänger Bad Bunny, unterstützen nun offen die demokratische Kandidatin Kamala Harris.

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"Wir sind die Definition von Herz und Widerstand", schreibt der Popstar in einem auf Instagram geteilten Video. "Für die, die vergessen haben, wer wir sind - keine Sorge, wir werden euch stolz erinnern."

Endspurt im US-Wahlkampf: Entscheidung durch Latinos?

Dass der "Witz" große Wellen schlägt, das ist auch Trumps Team bekannt. Die Republikaner üben sich nun in Schadensbegrenzung.

So schreibt der Abgeordnete Carlos A. Gimenez aus Florida auf "X": "Das ist kein Witz. Es ist komplett niveaulos und zeigt schlechten Geschmack. Puerto Rico ist das Kronjuwel der Karibik und das Zuhause von einigen der partiotischsten Amerikaner:innen, die ich kenne."

Sechs Millionen Wahlberechtigte 

Puerto Rico ist ein Außengebiet der USA. Die Insel liegt Osten des Karibischen Meers. Prinzipiell können die Einwohner:innen nicht bei der US-Wahl Anfang November wählen. Aber Millionen der Puerto Ricaner:innen, die in den USA leben, sind wahlberechtigt, so "CBS News". 

Innerhalb der Wählergruppe der Hispanics sind die Puerto Ricaner:innen der zweitgrößte Wählerblock. Laut dem "Pew Research Center" sind das rund sechs Millionen Menschen im Jahr 2021 gewesen.

Im Swing State Pennsylvania könnten sie den Unterschied machen, dort leben laut BBC 600.000 wahlberechtigte Puerto Ricaner:innen. Bei der letzten US-Wahl im Jahr 2020 erhielt der Demokrat Joe Biden die Mehrheit der Stimmen, mit nur 81.660 Stimmen mehr als sein Kontrahent. 

Der Kampf um die "Swing States"

Neben dem Sänger Bad Bunny, der eigentlich nicht unbedingt als politisch liberal galt, sprach sich auch die Sängerin Jennifer Lopez am Sonntag für Kamala Harris als nächste US-Präsidentin aus. JLo will nun auch in Las Vegas im Swing State Nevada bei Kamala Harris' Rally auftreten. 

Eine Unterstützerin der Demokraten zeigt sich gegenüber der BBC nun überhaupt siegessicher: "Durch den Witz haben wir den Sieg nun in der Tasche. Er hat uns wortwörtlich den Sieg gegeben." Jessie Ramos sprach weiter davon, dass Trump "keine Ahnung hat, wie stark sich die Latino-Community nun an der Wahl teilnehmen wird und Kamala Harris unterstützen wird."

Wie das Rennen um die US-Präsidentschaft ausgeht, wird sich am 5. November zeigen.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Sager eines "Comedians" bei einer Trump-Rally dürfte die Hispanic-Community in den USA nachhaltig von den Republikanern entfremdet haben.
  • Die Republikaner üben Schadensbegrenzung, in einem Swingstate könnten die Puerto Ricaner:innen das Zünglein auf der Waage für die Demokraten sein.