Kickl traf Van der Bellen: Schweigen nach dem Gespräch
Ein Statement dazu soll es erst am Samstagvormittag geben, sagte Kickl, der nach dem Gespräch alleine aus der berühmten Tapetentür in der Hofburg trat.
Auch der Bundespräsident äußerte sich - wie zuvor angekündigt - vorerst nicht zur Unterhaltung mit dem FPÖ-Obmann.
Video: Sollte Kickl den Regierungsbildungsauftrag erhalten?
Bekommt Kickl den Regierungsbildungsauftrag?
Vor dem Gespräch hatten beide gemeinsam für Fotos posiert. Ihr Verhältnis zueinander war bisher allerdings nicht unbedingt von gegenseitigem Verständnis geprägt. Weiterhin offen ist die Frage, ob Van der Bellen den FPÖ-Chef mit dem Regierungsbildungsauftrag ausstatten wird.
Üblicherweise geht dieser an den Vorsitzenden der stimmenstärksten Partei. In der Vergangenheit hatte Van der Bellen verlauten lassen, Kickl den Auftrag im Falle eines Wahlsiegs der FPÖ nicht automatisch zu erteilen.
Van der Bellen will mit allen sprechen
Für Van der Bellen war es nach einer Rede am Wahlsonntag und dem symbolischen Rücktritt der Regierung am Mittwoch der dritte Auftritt nach der Nationalratswahl.
Im Rahmen des Termins am Mittwoch, bei dem er die Regierung auch mit der Fortführung der Verwaltung betraute, hatte der Bundespräsident angekündigt, zunächst mit allen Vorsitzenden Gespräche führen zu wollen - und zwar "mit der nötigen Ruhe und in der nötigen Tiefe".
Kommende Woche wird der Bundespräsident die weiteren Parteichefs treffen, die Reihenfolge richtet sich dabei nach der Stimmenstärke der Parteien bei der Nationalratswahl. Am Montag wird er Gespräche mit ÖVP-Chef und Bundeskanzler Karl Nehammer sowie SPÖ-Chef Andreas Babler führen, am Dienstag mit NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Grünen-Chef Werner Kogler.
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Zusammenfassung
- FPÖ-Chef Herbert Kickl traf sich als erster Parteivorsitzender mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, um über die Regierungsbildung zu sprechen. Ein offizielles Statement wird erst am Samstagvormittag erwartet.
- Van der Bellen hat in der Vergangenheit angedeutet, dass er Kickl im Falle eines Wahlsiegs der FPÖ nicht automatisch den Regierungsbildungsauftrag erteilen würde. Dies bleibt weiterhin offen.
- In der kommenden Woche plant der Bundespräsident Gespräche mit den Parteichefs der ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen, wobei die Reihenfolge nach der Stimmenstärke bei der Nationalratswahl erfolgt.