USA drohen Indien mit Sanktionen für Kauf russischer Raketen
"Auf jeden Fall fordern wir alle unsere Verbündeten, unsere Partner auf, von russischer Ausrüstung Abstand zu nehmen (...) und wirklich jegliche Einkäufe zu unterlassen, die Sanktionen von unserer Seite auslösen würden", sagte Austin bei einem Treffen mit seinem indischen Amtskollegen Rajnath Singh. Die USA haben bereits Sanktionen gegen die Türkei verhängt, nachdem der NATO-Verbündete S-400-Raketen in Russland gekauft hatte. Die USA konkurrieren im asiatisch-pazifischen Raum mit China um Einfluss.
Austin sagte, eine "freie und offene" Indo-Pazifik-Region gehöre zu den Prioritäten von US-Präsident Joe Biden. Er traf auch mit dem indischen Premierminister Narendra Modi zusammen. Angesichts des Erstarkens Chinas arbeiten die USA und Indien schon seit einigen Jahren in Verteidigungsangelegenheiten enger zusammen. Das Verhältnis Indiens zum Nachbarn China ist angespannt, nachdem es im vergangenen Sommer zu einem tödlichen Zwischenfall an der gemeinsamen Grenze im Himalaya gekommen war. Die beiden Verteidigungsminister sprachen offiziellen Angaben zufolge auch über gemeinsame Militärübungen sowie Bereiche wie Logistik, künstliche Intelligenz und Cyber-Aktivitäten.
Die USA haben Indien nach Angaben des US-Außenministeriums seit 2008 Rüstungsgüter für mehr als 20 Milliarden Dollar (etwa 16,7 Milliarden Euro) verkauft. Indien mit seinen mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern hat eigentlich eine Tradition der Blockfreiheit. Vor seinem Besuch in Indien war Austin bereits in Japan und Südkorea.
Zusammenfassung
- Der neue US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Indien zu einem Verzicht auf den geplanten Kauf russischer Militärgüter aufgefordert.
- Bei seinem Antrittsbesuch in der Hauptstadt Neu-Delhi bezog sich Austin am Samstag auf S-400-Luftabwehrraketen, für die Indien dem russischen Lieferanten bereits eine Anzahlung von 800 Millionen Dollar überwiesen hat.
- Die USA konkurrieren im asiatisch-pazifischen Raum mit China um Einfluss.