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UNO-Menschenrechtskommissar drängt auf Ende des Gaza-Kriegs

Der UNO-Menschenrechtsbeauftragte Volker Türk drängt auf ein Ende des seit fast einem Jahr währenden Krieges im Gazastreifen. Er forderte die Länder am Montag zudem auf, gegen die "eklatante Missachtung" des Völkerrechts durch die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete vorzugehen. Am Montag kommt auch der UNO-Menschenrechtsrat in Genf zu seiner dritten und letzten Sitzung des Jahres zusammen. Auch dort ist der neue Nahost-Krieg ein Thema.

Türk erklärte: "Staaten dürfen - und können - weder in dieser noch in einer anderen Situation eine offensichtliche Missachtung des Völkerrechts, einschließlich verbindlicher Entscheidungen des (UN-)Sicherheitsrats und Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs, akzeptieren." Der österreichische UNO-Diplomat zitierte eine Stellungnahme des Internationalen Gerichtshofes (IGH) vom Juli. Darin hatte das höchste UNO-Gericht die israelische Besetzung als illegal bezeichnet und es hieß, diese Situation müsse "umfassend angegangen" werden. Israel lehnte eine Stellungnahme ab.

Auf dem Programm des vom Hochkommissar unabhängigen UNO-Menschenrechtsrates stehen erneut die schweren Menschenrechtsvorwürfe gegen die Konfliktparteien im Sudan, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Hamas-Terror gegen Israel sowie die katastrophalen Zustände nach den Militäreinsätzen Israels im Gazastreifen. In dem Rat können alle Länder der Welt sich zur Lage der Menschenrechte äußern und Resolutionen einreichen.

Aber nur die 47 Mitgliedsländer können über Anträge abstimmen. Der Rat kann Untersuchungskommissionen einrichten, hat aber keine Eingriffsmöglichkeiten. Die Expertenberichte haben aber Gewicht, und ihre Dokumentationen können bei juristischen Aufarbeitungen helfen, um Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die Mitgliedsländer werden von der UNO-Vollversammlung für jeweils drei Jahre gewählt. Die Sitzung dauert bis zum 11. Oktober.

ribbon Zusammenfassung
  • Der UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk fordert ein Ende des seit fast einem Jahr andauernden Gaza-Kriegs und kritisiert die Missachtung des Völkerrechts in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten.
  • Der Internationale Gerichtshof hat die israelische Besetzung als illegal bezeichnet, doch Israel lehnte eine Stellungnahme ab.
  • Die letzte Sitzung des Jahres des UNO-Menschenrechtsrats in Genf, die bis zum 11. Oktober dauert, behandelt neben dem Nahost-Konflikt auch Menschenrechtsverletzungen im Sudan und in der Ukraine.