Ukrainische Journalistin: "Dieser Krieg ist ein Verbrechen"
Es war ein "sehr schwerer Tag" in der ukrainischen Stadt Odessa, sagt Karina Beigelzimer am Montag. Vier oder fünf Mal habe es Luftalarm und Explosionen gegeben. "Wir wissen nicht, was als nächstes kommt". Die Ukraine warnt, dass Odessa auch belagert werden könnte - Russland könnte auch über das Schwarze Meer angreifen. "Das ist der Grund, warum alle so nervös sind". Man wisse nicht, aus welcher Richtung angegriffen werden wird.
Derzeit hätten die Supermärkte noch offen, die meisten Lebensmittel würde es noch geben. Dienstleistungen hingegen würden kaum noch angeboten werden, so die Deutschlehrerein. Viele ihrer Schüler seien schon auf der Flucht. Sie gehen nach Moldawien - das ist nur wenige Kilometer entfernt, doch eine Fahrt kann wegen der Staus bis zu 30 Stunden dauern, schildert Beigelzimer.
"Dieser Krieg ist ein Verbrechen", sagt die Journalistin - nicht nur, weil auch auf Flüchtlinge geschossen worden sei. Auf versprochene Korridore vertraue sie deshalb nicht. Außerdem habe Russland nur Korridore nach Russland angekündigt. "Wie soll man Menschen glauben, die auf einen schießen", fragt sie.
"Die Leute wollen nicht nach Russland"
Auch die Journalistin und ehemalige Russland-Korrespondentin Susanne Scholl sieht hinter dem Vorschlag Russlands "à la longue keine Lösung". "Die Leute wollen nicht nach Russland", sagt sie. Das sei schließlich das Land, das sie angegriffen habe.
Scholl: Oligarchen könnten von Putin abrücken
Es gäbe in Russland "eine Schicht von Leuten", die die Propaganda Wladimir Putins nicht glauben, das seien auch jene, die etwas riskieren und trotz zahlreicher Festnahmen demonstrieren. Es sei aber eine Minderheit. Auch die Oligarchen seien "in der Geiselhaft" Putins - manche könnten sich aber gegen ihn wenden, da ihnen die Sanktionen schaden würden. Was aus der Situation führen könnte, sei nur, ein Putsch der eigenen Leute Putins, so Scholl.
Zusammenfassung
- Karina Beigelzimer ist freie Journalistin und Deutschlehrerin in Odessa. Im PULS 24 Interview schildert sie die Situation vor Ort. Die Journalistin Susanne Scholl spricht über den kleinen Widerstand in Russland.
- Es war ein "sehr schwerer Tag" in der ukrainischen Stadt Odessa, sagt Karina Beigelzimer am Montag. Vier oder fünf mal habe es Luftalarm und Explosionen gegeben.
- "Dieser Krieg ist ein Verbrechen", sagt die Journalistin - nicht nur, weil auch auf Flüchtlinge geschossen worden sei. Auf versprochene Korridore vertraue sie deshalb nicht.
- ußerdem habe Russland Korridore nach Russland angekündigt. "Wie soll man Menschen glauben, die auf einen schießen", fragt sie.
- Auch die Journalistin und ehemalige Russland-Korrespondentin Susanne Scholl sieht hinter dem Vorschlag Russlands "à la longue keine Lösung". "Die Leute wollen nicht nach Russland", sagt sie. Das sei schließlich das Land, das sie angegriffen habe.