Ukraine spaltet Kleinparteien: "Frechheit, was Sie sagen"
"Das ist eigentlich eine Frechheit, was Sie hier sagen", warf dabei Fayad Mulla der ehemaligen Grünen-Chefin Madeleine Petrovic dabei vor.
Diese stellte nämlich in den Raum, man müsse doch nur eine Verhandlungslösung zwischen Wladimir Putin und der Ukraine bzw. dem Westen anstreben. Außerdem sei Russlands Angriffskrieg ihrer Meinung nach mittlerweile ein Krieg zwischen Russland und der NATO bzw. der Europäischen Union.
"Imperiale Kriegstreiberkraft"
Russland stimme keinem Waffenstillstand zu, daher könne man nicht mit ihm verhandeln, hielt Mulla entgegen. Zudem erwähne Petrovic die NATO und die EU, nicht aber den eigentlichen Aggressor - nämlich Russland, das eine "imperiale Kriegstreiberkraft" sei.
-
Mehr lesen: Was Schwarz-Grün schaffte - und was nicht
Petrovic sprach sich auch dafür aus, die Sanktionen gegen Russland zu beenden. Österreich kaufe schließlich immer noch Gas von dort, nur eben jetzt teurer und über Umwege, argumentierte sie. Mulla klärte sie dann noch darüber auf, dass im Neutralitätsgesetz Österreich nicht steht, dass man keine Waffen liefern dürfe.
KPÖ will "Kriegslogik" beenden
Auffallend zurückhaltend verhielt sich bei diesem Thema Tobias Schweiger von der KPÖ. Er betonte die Neutralität Österreichs und meinte, dass die jetzigen Sanktionen gegen Russland nicht helfen würden, weil Putin seine Bevölkerung egal sei. Man müsse vielmehr das Oligarchen-Vermögen finden und einfrieren. Außerdem müsse man der "Kriegslogik" entkommen und nicht nur über mehr Waffen sprechen.
Für Petrovic spielte bei dem Thema auch eine große Rolle, dass die Raketen ja auch eine Belastung für Klima und Umwelt seien. Beim Thema Klimwandel stellte sie dann aber in den Raum, dass CO₂ womöglich gar nicht der größte Verursacher des Klimawandels sei - das könnte auch Methan sei.
Mulla meinte darauf in ihre Richtung: Man sollte wissenschaftliche Fakten nicht leugnen und dem Menschen nicht in FPÖ-Manier "Sand in die Augen streuen".
Petrovic gegen Parteilinie
Weitgehend Einigkeit herrschte hingegen beim Thema Gesundheit - man wolle für bessere Bedingungen des Pflegepersonals und gegen die Zwei-Klassen-Medizin einstehen und beim Thema Wohnen. Alle drei sprachen sich für mehr sozialen Wohnbau einsetzen. Keiner der drei Personen will nach Afghanistan abschieben und alle drei sind für Tempo 100 auf der Autobahn - wobei das bei Petrovic nicht Parteilinie sei.
Zusammenfassung
- Bei der PULS 24 "Runde der Herausforderer" diskutierten die nicht im Parlament vertretenen Kandidaten für die Nationalratswahl: Tobias Schweiger von der KPÖ, Fayad Mulla vom Wandel bzw. der Liste "Keine" und Madelaine Petrovic.
- Während man sich in der Sozialpolitik weitgehend einig ist, wurde die Debatte um den Krieg gegen die Ukraine durchaus hitzig.
- "Das ist eigentlich eine Frechheit, was Sie hier sagen", warf dabei Fayad Mulla der ehemaligen Grünen-Chefin Madeleine Petrovic dabei vor.
- Diese stellte nämlich in den Raum, man müsse doch nur eine Verhandlungslösung zwischen Wladimir Putin und der Ukraine bzw. dem Westen anstreben.
- Außerdem sei Russlands Angriffskrieg ihrer Meinung nach mittlerweile ein Krieg zwischen Russland und der NATO bzw. der Europäischen Union.