Ukraine-Krise: Außenminister Blinken und Lawrow zu Krisengespräch in Genf
Kurz vor dem Treffen ging das Säbelrasseln vonseiten Moskaus weiter. Russland forderte den Abzug von NATO-Truppen aus Rumänien und Bulgarien, und plant offenbar die Anerkennung der Separatistengebiete in der Ostukraine als unabhängige Staaten.
Anerkennung von Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten
Der Abzug der NATO-Soldaten aus den beiden NATO-Ländern Bulgarien und Rumänien sei Teil der Sicherheitsgarantien, die die Regierung in Moskau vom Westen verlange, teilt das russische Außenministerium mit. Gleichzeitig wurde bekannt, dass sich das russische Parlament kommende Woche mit Vorschlägen befassen wird, die zwei pro-russischen Separatistengebieten in der Ostukraine als unabhängige Staaten anzuerkennen. Es gehe um die Volksrepublik Donezk und die Volksrepublik Luhansk. Es gebe Sorgen um die Sicherheit der dort lebenden Russen, teilt Duma-Präsident Wjatscheslaw Wolodin mit. Deshalb sei einem Antrag, sich mit dem Thema zu befassen, stattgegeben worden. Zunächst würden die Parteichefs darüber beraten.
PULS 24 Anchor Daniel Retschitzegger spricht mit dem EU-Parlamentarier Lukas Mandl (ÖVP) über den Ukraine-Konflikt
Europa um Deeskalierung bemüht
Europa bemühte sich unterdessen weiter um eine Entschärfung der Lage. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der britische Premierminister Boris Johnson forderten gemeinsam, eine militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine abzuwenden. Dazu müsse auch klar sein, dass Russland in einem solchen Fall mit erheblichen und schwerwiegenden Kosten rechnen müsse, teilt ein Regierungssprecher mit. Die beiden Politiker hatten am Donnerstagabend miteinander telefoniert.
Die USA und Russland werden sich gegenseitig Provokationen vor: Die USA sehen in dem russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine Vorbereitungen für einen Überfall, Russland fühlt sich durch US-Truppen und Waffen in Europa provoziert.
Referentin Teresa Eder spricht im Interview mit PULS 24 über die Rolle der USA im Ukraine-Konflikt.
Blinken hatte das am Donnerstag nach einem Gespräch mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock in Berlin zurückgewiesen. Die Bereitstellung militärischer Verteidigungsausrüstung für die Ukraine solle das Land nur in die Lage versetzen, sich selbst zu verteidigen.
Während die USA und ihre westlichen Verbündeten einen Rückzug der russischen Truppen fordern, verlangt Moskau Sicherheitsgarantien und ein Ende der Osterweiterung des westlichen Militärbündnisses NATO. Die Entspannungsbemühungen laufen seit vergangener Wochen auf Hochtouren, haben aber bisher keine greifbaren Ergebnisse gebracht.
Zusammenfassung
- Die USA und Russland starten einen neuen direkten Versuch, die Ukraine-Krise zu entschärfen. US-Außenminister Antony Blinken trifft nach seinen Gesprächen in Kiew und Berlin am Freitag in Genf mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zusammen.
- Die USA und Russland werfen sich gegenseitig Provokationen vor: Die USA sehen in dem russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine Vorbereitungen für einen Überfall, Russland fühlt sich durch US-Truppen und Waffen in Europa provoziert.
- Blinken hatte das am Donnerstag nach einem Gespräch mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock in Berlin zurückgewiesen.
- Die Bereitstellung militärischer Verteidigungsausrüstung für die Ukraine solle das Land nur in die Lage versetzen, sich selbst zu verteidigen.
- Während die USA und ihre westlichen Verbündeten einen Rückzug der russischen Truppen fordern, verlangt Moskau Sicherheitsgarantien und ein Ende der Osterweiterung des westlichen Militärbündnisses NATO.
- Die Entspannungsbemühungen laufen seit vergangener Wochen auf Hochtouren, haben aber bisher keine greifbaren Ergebnisse gebracht.