Ukraine: Erdogan ruft Putin zu "einseitiger Waffenruhe" auf
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den russischen Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag aufgerufen, eine "einseitige Waffenruhe" in der Ukraine zu erklären. Während eines Telefongesprächs habe Erdogan gesagt, dass "Aufrufe zu Frieden und Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew von einer einseitigen Waffenruhe und einer Vision für eine faire Lösung" begleitet werden sollten, erklärte das türkische Präsidialamt.
Erdogan will am Donnerstag auch noch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen. Der türkische Präsident hat bereits in der Vergangenheit seine intakten Beziehungen zu Moskau und Kiew genutzt, um in dem Konflikt zu vermitteln. So half die Türkei dabei, das von der UNO unterstütze Getreideabkommen auf den Weg zu bringen.
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Putin pocht auf Gebietsgewinne
Die Ukraine müsse Gebietsverluste hinnehmen, sagte unterdessen Putin, bevor es zu Gesprächen zwischen den beiden Ländern kommen könne. Dem Westen komme mit seinen Waffenlieferungen, Informationen und Ratschlägen eine zerstörerische Rolle zu, so habe Putin zu Erdogan gesagt, teilte das russische Präsidialamt mit.
Russland hatte unter Putins Führung mit dem Überfall vom 24. Februar 2022 eine Invasion der Ukraine begonnen. Durch Putins Überfall starben seitdem in der Ukraine zehntausende Menschen.
Kreml: Keine Feuerpause
Am Donnerstag forderte der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill eine Waffenruhe während der orthodoxen Weihnachtsfeiertage. Der Kreml hatte zuletzt erklärt, eine solche Feuerpause werde es nicht geben.
Zusammenfassung
- Erdogan ruft Putin zu "einseitiger Waffenruhe" auf.
- Der türkische Präsident plant auch ein Gespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj.