Türkei, Syrien, Iran und Russland beraten über Syrien-Krieg
Die vier Länder sind alle Akteure im syrischen Bürgerkrieg: Während Russland und der Iran den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad unterstützen, steht die Türkei auf der Seite der Rebellen. Bereits im Dezember hatte es ein Treffen der syrischen, russischen und türkischen Verteidigungsminister gegeben.
Das Treffen im Dezember wurde als erster Schritt nach einer jahrelangen diplomatischen Eiszeit zwischen Damaskus und Ankara gewertet. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will sich am 14. Mai wiederwählen lassen. Er steht innenpolitisch aber auch wegen der Millionen syrischen Flüchtlinge im Land unter Druck. Ankara möchte die Menschen auf freiwilliger Basis in ihre Heimat zurückschicken. Eine Annäherung an Assad ist dabei unausweichlich. Erdogan hatte zuletzt auch ein Treffen mit Assad ins Spiel gebracht, den er in der Vergangenheit als "Mörder" bezeichnet hatte.
Auch der aussichtsreiche Gegenkandidat Erdogans, der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu, plädiert für Gespräche mit Assad und hat angekündigt, Flüchtlinge nach Syrien zurückzuschicken.
Nach mehr als elf Jahren Bürgerkrieg in Syrien kontrollieren Assads Regierungstruppen mit Unterstützung Russlands und des Iran wieder rund zwei Drittel des Landes. Von der Türkei unterstützte Oppositionskämpfer kontrollieren immer noch ein Gebiet im Nordwesten, und von den Vereinigten Staaten unterstützte kurdische Kämpfer kontrollieren ebenfalls ein Gebiet nahe der türkischen Grenze. Die Türkei hält Gebiete im Norden Syriens besetzt. Sie geht dort immer wieder gegen die syrische Kurdenmiliz YPG vor.
Nach Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien 2011 sind Hunderttausende Menschen getötet worden. Millionen Menschen wurden vertrieben. Ein Großteil flüchtete in die Türkei.
Zusammenfassung
- In einem weiteren Schritt der Annäherung zwischen der Türkei und Syrien wollen sich die Verteidigungsminister beider Länder am Dienstag in Moskau treffen.
- An den Gesprächen nehmen auch die Verteidigungsminister Irans und Russlands sowie die Geheimdienstchefs der vier Länder teil, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Montag.
- Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will sich am 14. Mai wiederwählen lassen.