Tschechien und Slowakei erhalten je 100.000 EU-Vakzindosen
"Dank der Solidarität der EU erhalten wir nächste Woche 100.000 zusätzliche Dosen des Pfizer-Impfstoffs. Wir werden schneller impfen können, gerade jetzt, wenn wir es am meisten brauchen", sagte Babis in Anspielung auf die dramatische Corona-Situation in seinem Land. "100.000 der am meisten Gefährdeten können einen Monat früher als geplant geimpft werden. Jeder Tag zählt in einer Notlage mit extrem hoher Anzahl von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen", schrieb Matovic auf Twitter.
In Tschechien wurden bisher rund 6,5 Prozent der Bevölkerung zumindest mit einer Dosis immunisiert. Verwendet werden bisher nur die von der EU zugelassenen Impfstoffe Pfizer/BioNTech, Moderna und AstraZeneca. Staatspräsident Milos Zeman wandte sich unterdessen persönlich auch an Russland und China mit der Bitte um deren Impfstoffe und erhielt eine positive Antwort. Über Mengen und Termine machte er zunächst keine Angaben. Sowohl die tschechische Arzneimittelbehörde (SUKL) als auch das Prager Gesundheitsministerium zögern jedoch, ihre Zustimmung für den Einsatz dieser Impfstoffe zu erteilen.
Die Corona-Situation in Tschechien mit einer Bevölkerung von 10,7-Millionen Einwohnern bleibt kritisch. Seit Montag ist die bisher härteste Quarantäne in Kraft, die auch die Bewegung innerhalb der Regionen beschränkt. Die Infektionszahlen steigen zunächst weiter an - für Mittwoch wurden über 15.088 neue Fälle gemeldet, um 1.300 mehr im Wochenvergleich. Die Krankenhäuser sind schon am Rande ihrer Kapazitäten, mehrere von ihnen sind nicht mehr imstande, neue Covid-Patienten aufzunehmen.
Unterdessen hat die Slowakei derzeit die höchste Corona-Todesrate der Welt. In den vergangenen 14 Tagen starben pro 100.000 Einwohner 24 Infizierte. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Die Slowaken dürften zwischen 20.00 und 5.00 Uhr nicht mehr das Haus verlassen. Tagsüber sind sie aufgerufen, nur für Arztbesuche, den Gang zur Arbeit und Spaziergänge nach draußen zu gehen. Die nächtliche Ausgangssperre gilt zunächst bis zum 19. März.
Zusammenfassung
- Auch Tschechien und die Slowakei bekommen je 100.000 Extradosen des Impfstoffs von Pfizer/BioNTech, um die Immunisierung ihrer Bevölkerung beschleunigen zu können.
- Die Impfdosen werden aus dem EU-Kontingent vorgezogen.
- Dies bestätigten der tschechische Regierungschef Andrej Babis und sein slowakischer Amtskollege Igor Matovic am Mittwoch.
- Die Corona-Situation in Tschechien mit einer Bevölkerung von 10,7-Millionen Einwohnern bleibt kritisch.