Tirols ÖVP ruft bei Parteitag Mattle-Zeit und Aufholjagd aus
Die kampagnenerprobte Landespartei dürfte alle ihr zur Verfügung stehenden Mobilisierungs-Mittel aufbieten. Auch wenn allenthalben treuherzig abgestritten wird, dass sich Tirol bereits im Wahlkampf befindet, so dürfte die Volkspartei doch mit Samstag den Ring betreten. Von den erwarteten 800 Besuchern werden wiederum 450 bis 500 geladene, stimmberechtigte Parteitagsdelegierte erwartet, hieß es im Vorfeld zur APA. Der Rest sind Gastdelegierte samt Anhang. Prominentester Gast: Bundeskanzler und ÖVP-Bundesparteiobmann Karl Nehammer.
Mit Samstag endet die seit dem Jahr 2009 währende Ära von Noch-Landeshauptmann Günther Platter als Parteichef - der von ihm gepushte Wirtschaftslandesrat Mattle soll das Ruder übernehmen. Die Wahl ist naturgemäß Formsache, im Fokus steht das Prozentergebnis. Über 90 Prozent wolle er schon erreichen, hatte Mattle nach seiner "Inthronisierung" im Zuge des Platter-Rückzuges im APA-Interview gemeint. Dies sei die "Challenge". Alles andere als ein Ergebnis über dieser Marke wäre wohl alles andere als der erhoffte "Drive" für die kommenden zweieinhalb Monate bis zur Wahl.
Und letztere wird man brauchen, angesichts von Umfragewerten wie zuletzt 30 Prozent - nach über 44 Prozent bei der Landtagswahl 2018. Ein "Alarmsignal", wie der 59-jährige Mattle zuletzt freimütig einräumte. Zum Spitzenkandidaten für die Wahl muss der frühere Bürgermeister von Galtür übrigens nicht extra gewählt werden.
Der Parteitag im "Dorf der Denker" beginnt um 10.00 Uhr. Spätestens um 13.00 Uhr soll das Obmann-Ergebnis feststehen. Angesetzt sind Reden von Mattle, Platter und Nehammer. Neben dem Kanzler werden an bundespolitischer Prominenz die beiden Tiroler in der Bundesregierung, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Staatssekretär Florian Tursky, erwartet. Zu Mattles Stellvertretern werden die EU-Abgeordnete Barbara Thaler, Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher, Landesbäuerin Helga Brunschmid und der Bürgermeister von Oberlienz, Markus Stotter, gewählt.
Zusammenfassung
- Mit schlechten Umfragewerten im Wahlkampf-Rucksack soll die Wahl von Landesrat und Spitzenkandidat Anton Mattle zum Landesparteiobmann im Congresszentrum in Alpbach vor bis zu 800 Anhängern eine Trendwende bzw. zumindest eine Aufholjagd einläuten.
- Die Wahl ist naturgemäß Formsache, im Fokus steht das Prozentergebnis.
- Ein "Alarmsignal", wie der 59-jährige Mattle zuletzt freimütig einräumte.
- Der Parteitag im "Dorf der Denker" beginnt um 10.00 Uhr.