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Vorwürfe gegen Mette-Marits Sohn Marius: Eine Chronologie

In Norwegen überschlagen sich derzeit die Ereignisse: Der älteste Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby, sorgt seit einiger Zeit für zahlreiche Negativschlagzeilen. Er wurde zum dritten Mal innerhalb von vier Monaten festgenommen und saß vor kurzem für eine Woche in Untersuchungshaft, die Vorwürfe sind vielfältig. Ein Überblick.

Seit diesem Sommer sind zahlreiche Anschuldigungen gegen Høiby laut geworden. Darunter Körperverletzung gegenüber Ex-Freundinnen, Sachbeschädigung und Sexualdelikte.

Alle Skandale und Vorwürfe gegen Prinzessin Mette-Marits Sohn Marius im Überblick. 

Drogen- und Raserskandal

Høiby sorgte 2017 erstmals für einen Skandal im norwegischen Königshaus, der aber erst im August 2024 bekannt wurde. Laut der norwegischen Tageszeitung "Dagbladet" wurde er auf dem Palmesus-Festival in Norwegen mit Kokain erwischt. Die Polizei hat eigenen Angaben zufolge Høiby auf dem Festival beobachtet, wie er mehrmals verdächtig seine Nase berührte.

Eine Urinprobe bestätigte den Konsum des Rauschgifts, den Høiby selbst auch später gestand. Es folgte eine Strafe von 4.000 Norwegischen Kronen, was rund 340 Euro entspricht.

Im Oktober 2023 wagte der Prinzessinnensohn eine besonders gefährliche Aktion. Medienberichten zufolge soll er mit 70 km/h durch das Tor des Familienanwesens Skaugum gerast sein und die ganze Aktion auf seinem Instagram-Account mit seiner Followerschaft geteilt haben.

"Beinahe einen Wachmann erwischt", soll er laut "N-TV" auf Instagram geschrieben haben. Das Verfahren soll nach einer Anzeige wieder eingestellt worden sein.

"Habe mehrere psychische Erkrankungen"

Der 27-Jährige wurde erstmals Anfang August kurzzeitig festgenommen, nachdem er seiner damaligen Freundin gegenüber gewalttätig geworden sein soll. Dem norwegischen Fernsehsender "TV2" zufolge haben sich die Ereignisse in einer Wohnung in Oslo zugetragen. Norwegische Beamt:innen machten am Tag nach der Festnahme öffentlich, dass sich Høiby wegen "Körperverletzung und Sachbeschädigung" verantworten muss. 

Laut Medienberichten hat die Polizei in der Wohnung ein Messer gefunden, das in die Wand gerammt worden war. Etwa zehn Tage nach dem Vorfall meldete sich Høiby bei der norwegischen Rundfunkanstalt NRK mit einem ausführlichen Statement zu Wort. 

"Letztes Wochenende ist etwas passiert, was niemals hätte passieren dürfen. Ich habe in einer Wohnung Körperverletzung begangen und Gegenstände zerstört, während ich nach einem Streit mit Alkohol und Kokain berauscht war", sagte der 27-Jährige dort.

"Ich habe mehrere psychische Erkrankungen, die dazu führen, dass ich in meiner Kindheit und als Erwachsener immer wieder Probleme hatte und immer noch habe", hieß es weiters. Zuvor soll er bereits Behandlung in Anspruch genommen haben. All das entschuldige sein Handeln nicht, aber er sei bereit, für seine Aktion zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Während sich viele auch eine Reaktion des norwegischen Königshauses erwarteten, kommentierte das aber die Stellungnahme von Høiby nicht.

Ex-Freundin meldet sich zu Wort

Kurze Zeit nach dem Statement von Høiby meldete sich seine Ex-Freundin Nora Haukland im Netz zu Wort und machte ihm schwere Vorwürfe. "Høiby spricht, als wäre dies das erste Mal, dass so etwas passiert", sagte sie in einem Snapchat-Video. Die Influencerin erzählte, dass Høiby ihr gegenüber "körperlich wurde". Der "psychologische Teil" sei laut Haukland das Schlimmste gewesen.

Anfang September wurde gegen Høiby eine einstweilige Verfügung erlassen: Er darf sich seiner Ex-Freundin ein halbes Jahr lang nicht nähern.

Am 13. September kam es zu einer erneuten Festnahme von Høiby. Der Grund für seine Festnahme sei der Verstoß eines Kontaktverbotes gewesen. Er verbrachte die Nacht in Polizeigewahrsam.

Medienberichten zufolge hat er der Polizei erklärt, dass er unschuldig sei. Die Zeitung "Dagbladet" enthüllte später, dass Gewalt, Vandalismus und der Verstoß gegen Fahndungspflicht nicht die einzigen schweren Vorwürfe gegen Høiby seien. Er soll außerdem eine Morddrohung gegenüber einem Mann am Telefon ausgesprochen haben.

Ende Oktober gab es bereits den nächsten Skandal: Høiby wurde der Führerschein entzogen. Laut seinem Anwalt Øyvind Bratlien sei das auf ärztlichen Rat hin geschehen.

Weitere Vorwürfe: Zwei Sexualdelikte

Am 18. November wurde er ein drittes Mal festgenommen wegen des wohl schwerwiegendsten Vorwurfs bisher: Verdacht auf Vergewaltigung. Ihm wurde Verstoß gegen einen Paragrafen vorgeworfen, in dem es um sexuellen Umgang mit einer Person geht, die bewusstlos ist oder sich aus anderen Gründen der Handlung nicht widersetzen kann. 

Das Opfer - eine junge Frau - soll demnach nicht in der Lage gewesen sein, sich der Tat zu widersetzen.

Wenige Tage später wurde dem 27-Jährigen ein zweites Sexualdelikt vorgeworfen. Høiby bestritt die Anschuldigungen nach Angaben seines Anwalts. Das Amtsgericht in Oslo verhängte eine Woche Untersuchungshaft über Høiby. 

Nach seiner Entlassung gab die Polizei bekannt, dass keine Gefahr mehr erkennbar sei, dass Beweismittel beseitigt werden könnten. Zugleich hieß es, dass Ermittlungen zu einer weiteren möglichen Sexualstraftat aufgenommen wurden. Details wurden zunächst nicht genannt.

Video: Society Talk über Mette-Marit-Sohn

ribbon Zusammenfassung
  • In Norwegen überschlagen sich derzeit die Ereignisse: Der älteste Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby, sorgt seit einiger Zeit für zahlreiche Negativschlagzeilen.
  • Er wurde zum dritten Mal innerhalb von vier Monaten festgenommen und saß vor kurzem für eine Woche in Untersuchungshaft, die Vorwürfe sind vielfältig.
  • Alle Skandale und Vorwürfe gegen Prinzessin Mette-Marits Sohn Marius, im Überblick.