Seifert: Inflation schuld an Demokraten-Tief

Im Sommer, als die Debatte rund um Schwangerschaftsabbrüche auf dem Höhepunkt war, kam es zu vermehrten Wählerregistrierungen. Doch die Inflation und andere Themen lösten die Empörung über die Aufhebung von "Wade vs. Roe" ab und brachten die Demokraten ins Trudeln, sagt Außenpolitik-Experte Seifert von der "Wiener Zeitung". Während sich die Demokraten von Wirtschaftsexperten "einlullen" hätten lassen und Gründe wie die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg für die hohe Inflation genannt haben, hätten die Republikaner eine klare Message verbreitet: Biden sei an den hohen Preisen schuld. 

Elisabeth Postl, US-Korrespondentin für "Die Presse" in New York gibt ihrem Kollegen recht und meint, obwohl die Regierung ein Paket gegen die Inflation geschnürt habe, hätte sich die Bevölkerung vielmehr gewünscht, dass Politiker:innen sagen: "Wir sehen eure Problem" oder "Wir hören euch". 

Seifert: Wahlanfechtung "kann durchaus passieren"

Für Seifert stellt sich die Frage: Was machen die Demokraten, wenn die Wahl "in die Hose geht"? Will man trotzdem mit Joe Biden ins Rennen gehen, versucht man es mit Kamala Harris oder sucht man jemand Neuen. Postl sagt im Interview mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr, dass die Demokraten allerdings ein Nachwuchsproblem hätten und es schwierig sein werde, jemanden zu finden. Sollte beim Wahlkampf Biden gegen Trump ins Rennen gehe, habe man zwei "sehr unpopuläre" Kandidaten. 

Seifert sagte zudem, dass die Wahlanfechtung der Midterm-Wahlen "durchaus passieren" könne. Immerhin haben einige Republikaner bereits angekündigt, die Wahl anzufechten, sollte sie nicht nach ihren Wünschen ausgehen. Der stellvertretende Chefredakteur der "Wiener Zeitung" meint, sicherlich werde es zum Problem für eine Demokratie, wenn sich durchsetzt, dass nur mehr die Demokratische Partei ein Wahlergebnis anerkennt.