Teuerungen: "Es wird Wohlstandsverlust geben"
Am Montag machten die Metaller im Zuge der Herbstlohnrunden den Anfang. Die Gewerkschaften fordern 11,6 Prozent Lohnplus von den Arbeitgebern.
Uneinigkeit zwischen Arbeitgebern und den Gewerkschaften werden heuer vor allem durch die Inflation und die damit verbundene Teuerung befeuert. Chef-Verhandler der Gewerkschaft GPA Karl Dürtschner sagte im PULS 24-Interview, dass, nachdem die Gewinne ausgeschüttet wurden, nun die Arbeitnehmer zum Zug kommen müssen. "Sie sollen jetzt nicht die Dummen sein", meinte er.
Unternehmer Christoph Pöchinger zeigt bei WildUmstritten Verständnis den Unmut der Arbeitnehmer-Seite. Jedoch: "Bei einem Lohnabschluss in dieser Höhe wird das Unternehmen Arbeitsplätze abbauen müssen. Die Gewerkschaften denken das nicht zu Ende", meint er. Pöchinger sieht den Staat in der Verantwortung: Er solle bei den Steuern auf Arbeit und Lohn nachlassen.
Erhöhungen "treiben Lohn-Preis-Spirale"
Das Gegenargument der Arbeitgeber ist, dass höhere Löhne die Lohn-Preis-Spirale treiben würden. Falter-Chefredakteur Florian Klenk spricht von einer "teuflischen Spirale" und spielt den Ball auch in Richtung Regierung. Andere Treiber - wie die Energiepreise aufgrund "russischer Verträge der OMV" - seien auch maßgeblich für die Inflation verantwortlich.
Wohlstandsverlust steht bevor
Dass die Arbeitgeber-Seite etwa mit dem Abbau von Arbeitsplätzen droht, ist für Journalistin Anneliese Rohrer überholt. "Die Arbeitgeber und die Industrie sagen immer das die Forderungen zu hoch sind und dann kommen sie mit dem Entlassungsgespenst – es braucht endlich andere Argumente", kritisiert sie. Man müsse die Leute vielmehr darauf einstellen, dass es "Wohlstandsverlust geben wird".
"Man muss sich über Zwangsmitgliedschaften unterhalten"
Neben den geforderten Steuersenkungen, wirft Rohrer aber auch die "Zwangsmitgliedschaften" bei Arbeiterkammer oder Wirtschaftskammer in den Ring. Man müsse sich darüber unterhalten, da etwa die Wirtschaftskammer "Millionen hortet", sagt sie. Gleichzeitig entgegnet Klenk, dass etwa die Arbeiterkammer nur in der "Masse Sinn hat für die Menschen".
Zusammenfassung
- Am Montag machten die Metaller im Zuge der Herbstlohnrunden den Anfang. Die Gewerkschaften fordern 11,6 Prozent Lohnplus von den Arbeitgebern.
- Die Arbeitgeber entgegnen, dass höhere Löhne zum Abbau von Arbeitsplätzen führen können. Auch Unternehmer Chrstoph Pöchinger befürchtet das.
- Auch die Lohn-Preis-Spirale werde durch ein Lohnplus in der geforderten Höhe getrieben. Journalist Florian Klenk spricht von einer "teuflischen Spirale".
- Journalistin Anneliese Rohrer fordert andere Argumente als das "Entlassungsgespenst" und sagt, dass es "einen Wohlstandsverlust geben wird".
- Außerdem verstehe sie hohe "Zwangsmitgliedschaften" bei den Kammern nicht.