Taliban-Führer: Wollen politische Lösung für Afghanistan
Die afghanische Regierung von Präsident Ashraf Ghani und die radikalislamischen Taliban verhandeln in der katarischen Hauptstadt seit Monaten immer wieder über eine Friedenslösung für Afghanistan, wesentliche Fortschritte hat es dabei bisher aber nicht gegeben. Angesichts der jüngsten militärischen Erfolge der Taliban im Norden und Westen Afghanistans war befürchtet worden, dass die Gespräche vollständig zum Erliegen kommen könnten.
Akhundzada betonte nun, dass die Taliban eine verhandelte Lösung für ein Ende des bewaffneten Konflikts finden wollten. "Unsere Botschaft bleibt bestehen: Anstatt uns auf Ausländer zu verlassen, lasst uns unsere Probleme unter uns selbst ausmachen und unser Heimatland aus dieser andauernden Krise retten", sagte er. Zu einer möglichen Waffenruhe anlässlich des bevorstehenden islamischen Feiertags Eid al-Adha, wie es sie in der Vergangenheit gegeben hatte, äußerte sich Akhundzada allerdings nicht.
Parallel zum rasch fortschreitenden Abzug der US- und anderer NATO-Truppen aus Afghanistan haben die Taliban in den vergangenen Monaten große Teile des Landes erobert. Beobachter befürchten, dass die Taliban nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen wieder die Macht in Afghanistan übernehmen könnten. Bereits jetzt kontrollieren die Radikalislamisten rund die Hälfte der 400 Bezirke im Land sowie mehrere strategisch wichtige Grenzübergänge.
Zusammenfassung
- Der oberste Taliban-Anführer Hibatullah Ahundzada befürwortet nach eigenen Angaben eine politische Lösung des Konflikts in Afghanistan.
- "Trotz der militärischen Erfolge und Fortschritte bevorzugt das Islamische Emirat entschieden eine politische Lösung im Land", erklärte Akhundzada am Sonntag.
- Die Taliban würden "jede sich bietende Gelegenheit zur Errichtung eines islamischen Systems" nutzen.