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Kritik nach Metallica-Konzert: Organisation eine "Frechheit"

Bei "Racino Rocks" in Ebreichsdorf sind am Samstag 55.000 Fans zu Metallica gepilgert. Am nächsten Tag macht sich jedoch Unmut breit - nicht wegen der Band, sondern wegen der Veranstalter. Die Polizei hingegen zieht eine positive Bilanz.

Abertausende Besucher:innen machten sich am Samstag auf ins Racino im niederösterreichischen Ebreichsdorf. Sie alle wollten die Rockband Metallica beim Open-Air-Event sehen. 

Musikalisch ein Volltreffer machte sich am nächsten Tag bei den Fans jedoch Unmut breit. Grund: Die Organisation des Events. Unter dem Instagram-Post des Events finden sich unzählige Kommentare über stundenlange Wartezeiten, zu wenig Shuttles und Chaos bei den Ausgängen. Auch das Gastro-Konzept für Getränke wurde mehrfach als "hoffnungslos überfordert" beschrieben. 

"Nie wieder"

"Dort fahr ich nie wieder zu einem Konzert", schrieb ein Nutzer. "Desaster", "ziemlich unwürdig" und "Frechheit" war in der Kommentarspalte zu lesen. "Ich war schon auf vielen Festivals, aber so ein Chaos wie gestern in Ebreichsdorf habe ich noch nie erlebt", beschrieb eine Nutzerin ihre Erfahrung.

Vor allem an den Ausgängen klagten viele Fans über Platzmangel. So dürfte es bei den Ausgängen zu Blockabfertigungen gekommen sein, die Gänge wurden jedoch als viel zu schmal beschrieben. "Wir wurden nach vorne geschoben, da hinter uns schon etwas Unruhe herrschte, warum es nicht weitergeht. Man kann froh sein, dass keine Panik ausgebrochen ist", hieß es. 

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Die Veranstalter waren am Sonntag für PULS 24 nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die Polizei hingegen zog eine positive Bilanz. Nach dem Konzert sei es zu kleineren Einsätzen gekommen. Etwa als Fans "gleichzeitig das Gelände zu Fuß oder mit dem Fahrzeug verlassen wollten", schilderte Polizeisprecher Johann Baumschlager dem ORF Niederösterreich.

Außerdem hätten "viele Personen Absperrmaßnahmen seitens des Veranstalters ignoriert", einige seien in der Nähe der Autobahn zu Fuß unterwegs gewesen, auch hier hätte die Polizei eingegriffen. 

Dadurch sei es dann zu Verzögerungen bei der Abreise und Staus gekommen. Laut Polizei wurden die letzten Autos gegen 3.00 Uhr in der Früh von den Parkplätzen geleitet. "Für diese Größe, für diese Anzahl der Besucher ist das problem- und reibungslos abgelaufen.", so der Polizeisprecher. 

In den sozialen Medien war auch immer wieder die Rede von Menschen, die in den überfüllten Warteschlangen kollabiert seien. Laut dem Roten Kreuz mussten sechs Menschen versorgt werden, das sei eine typische Bilanz eines Open-Air-Konzerts. 

Bewährungsprobe für "Rolling Loud"

Im Racino steht im Juli gleich das nächste große Musik-Highlight an: "Rolling Loud". Bei dem dreitägigen Hip-Hop-Festival werden erneut 60.000 Gäste pro Tag erwartet, die zu den Headlinern wie Nicki Minaj oder Travis Scott pilgern. Aus Sicht der Polizei habe das Racino die Bewährungsprobe aber bestanden. 

ribbon Zusammenfassung
  • Bei "Racino Rocks" in Ebreichsdorf sind am Samstag 55.000 Fans zu Metallica gepilgert.
  • Am nächsten Tag macht sich jedoch Unmut breit - nicht wegen der Band, sondern wegen der Veranstalter.
  • "Dort fahr ich nie wieder zu einem Konzert", schrieb ein Nutzer. "Desaster", "ziemlich unwürdig" und "Frechheit" war in der Kommentarspalte zu lesen.
  • Die Polizei hingegen zieht eine positive Bilanz.