Hergovich zur ÖVP: "Was mich stört, ist die Unehrlichkeit"
Die schwarz-blaue Koalition in Niederösterreich ist fix. Trotzdem glaubt der designierte SPÖ-Landeschef Sven Hergovich im Newsroom LIVE, dass er zumindest einige seiner Forderungen doch noch durchsetzen kann. Dazu gehörte unter anderem gratis Kinderbetreuung, Bankomaten in jedem Ort und ein Programm für Langzeitarbeitslose.
Unterstützung von ÖVP-Bürgermeistern
Hergovich bekomme von ÖVP-Bürgermeistern Rückmeldung, dass sie seine Forderungen auf Landesebene unterstützen würden. "Ich würde mich sehr wundern, wenn wir heute in fünf Jahren wieder hier sitzen und die Forderungen nicht umgesetzt worden sind" - zumindest teilweise, sagt er im Interview mit Thomas Mohr.
"Unehrlichkeit" und "Scheinverhandlungen"
Die Koalition von schwarz und blau - die FPÖ will trotz Arbeitsübereinkommen nicht für Mikl-Leitner als Landeshauptfrau stimmen - vergleicht Hergovich mit einer Hochzeit, bei der die Braut "Jein" sagt. "Bei so einer Ehe würde ich auch nicht auf Enkelkinder wetten", gibt der Rote der Koalition keine guten Erfolgschancen. Dass die Koalition zwischen FPÖ und ÖVP zustande kam, fände er in Ordnung. Es stehe jedem offen, mit der Partei seiner Wahl zu koalieren, aber "was mich stört, ist die Unehrlichkeit". Denn die ÖVP habe "Scheinverhandlungen" mit der SPÖ geführt, während sich in Wirklichkeit ein Deal mit der FPÖ angebahnt habe.
SPÖ-Chef-Streit: Klare Entscheidung bis 10. Mai
"In der Politik geht's am Ende des Tages nicht um Befindlichkeiten, sondern geht's darum, inhaltlich etwas für die Menschen in diesem Land zu bewegen", sagte Niederösterreichs designierter SPÖ-Chef Sven Hergovich über den verstimmten Hans Peter Doskozil nach dem SPÖ-Präsidium am Mittwoch. Er glaubt, dass in der Mitgliederbefragung am 10. Mai eine klare Entscheidung fallen wird, welcher der fünf Kandidaten neuer Bundes-SPÖ-Chef wird. Am Parteitag werde man dann der Empfehlung der Mitglieder folgen. "Eine Mitgliederbefragung hat ja nur dann Sinn, wenn man am Ende des Tages die Meinung der Mitglieder respektiert."
SPÖ-Chef-Kandidat aus NÖ: "Ich bin das nicht"
Fünf Personen werden um den SPÖ-Vorsitz rittern: Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil, Nikolaus Kowall und zwei weitere Männer, einer davon aus Niederösterreich. Hergovich winkt ab. "Nein, ich bin das nicht." In Niederösterreich gebe es genug zu tun und dafür brauche er seine volle Kraft. Seines Wissens nach sei der Niederösterreicher "ein Kollege aus Gmünd", das habe er aber noch nicht verifizieren können.
Zusammenfassung
- Sven Hergovich hat für Niederösterreich viel vor und deshalb auch keine Zeit, als SPÖ-Chef zu kandidieren.
- Er ist überzeugt, seine Forderungen, die Mikl-Leitner bei den Koalitionsverhandlungen ablehnte, doch noch durchzubringen.
- Selbst ÖVP-Bürgermeister würden ihn unterstützen, sagt er im Newsroom LIVE Interview.