Sudan erlebt Hungerkrise von historischem Ausmaß
Demnach sind mehr als 25 Millionen Menschen betroffen. Es drohe im Sudan eine Hungersnot historischen Ausmaßes, so die Hilfsorganisationen. Grund dafür seien die Auswirkungen des Konflikts auf Landwirtschaft sowie die Verwendung von Nahrungsmittelknappheit als Kriegswaffe durch beide Seiten.
Die NGOs beklagen Untätigkeit und einen Fokus auf eine Debatte über die offizielle, rechtliche Definition einer Hungersnot und ob eine solche im Sudan gegenwärtig vorliegt. Währenddessen seien Familien dazu gezwungen, sich von Blättern oder Insekten zu ernähren. Selbst an Orten, wo humanitäre Hilfe verfügbar sei, seien die Rationen nicht ausreichend, kritisieren die Hilfsorganisationen.
Seit April 2023 tobt ein erbitterter Machtkampf zwischen Machthaber Burhan und seinem Ex-Stellvertreter Daglo. Grund dafür ist ein Konflikt um die Oberbefehlsgewalt über die Streitkräfte. Seitdem bekämpfen sich Burhans Regierungsstreitkräfte und Daglos RSF-Miliz. Rund acht Millionen Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben, Tausende getötet. Zuletzt waren im Sudan mehr als 300.000 Menschen von einer Flutkatastrophe betroffen. Verhandlungen über eine Waffenruhe im August brachten keinen Durchbruch.
Zusammenfassung
- Die internationalen Hilfsorganisationen kritisieren das mangelnde Engagement der Weltgemeinschaft zur Bekämpfung der Hungerkrise im Sudan, die mehr als 25 Millionen Menschen betrifft.
- Die Auswirkungen des Konflikts zwischen Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz von Mohammed Hamdan Daglo haben zu einer massiven Lebensmittelunsicherheit geführt, wobei über die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung betroffen ist.
- Seit April 2023 wurden rund acht Millionen Menschen vertrieben und Tausende getötet, während Verhandlungen über eine Waffenruhe im August keinen Durchbruch brachten.