Flughafen Tel AvivAPA/AFP

Streik in ganz Israel: Flughafen Tel Aviv setzt Flüge aus

Nach dem Fund von toten Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Gewerkschafts-Dachverband Histadrut für Montag zu einem eintägigen Generalstreik aufgerufen. Die Maßnahme trat am Montagfrüh in Kraft. Viele Städte und Gemeinden schlossen sich dem Protest an, andere verweigerten dies, weil sie eher der rechtsreligiösen Regierung von Benjamin Netanyahu nahestehen.

Tausende Menschen gingen am Sonntag in Israel auf die Straßen, um für einen Geisel-Deal zu demonstrieren. Die israelische Armee hatte zuvor in einem unterirdischen Tunnel im Süden des Gazastreifens die Leichen von sechs Geiseln gefunden.

Die Geiseln waren nach Militärangaben nur kurz zuvor von Hamas-Terroristen getötet worden. Ein Hamas-Sprecher sagte dagegen, sie seien durch israelisches Bombardement ums Leben gekommen.

Der Gewerkschaftsvorsitzende Arnon Bar David sagte nach Angaben der Nachrichtenseite ynet: "Wir können nicht weiter zuschauen. Dass Juden in den Tunneln von Gaza ermordet werden, ist inakzeptabel. Wir müssen einen Deal (mit der Hamas) abschließen, ein Deal ist wichtiger als alles andere." Dafür begann am Montag ein eintägiger Generalstreik.

Flughafen setzt Flüge aus

Montagfrüh wurde der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv vorerst für zwei Stunden ausgesetzt. Das bestätigte der Flughafen gegenüber CNN. 

Laut "Times of Israel" würde keine Flüge starten, aufgegebenes Gepäck würde nicht in die Flugzeuge verladen. Ein Beamter des Gewerkschaftsbundes Histadrut erklärte gegenüber Kanal 12, dass die Organisation erwägt, den Generalstreik bis morgen auszuweiten.

Der Generalstreik ist seitdem in einem Teil Israels im Gange, auch wenn sich nicht alle Gebiete und Unternehmen daran beteiligen. Die Stadtverwaltung von Jerusalem ist etwa nicht am Streik beteiligt, ebenso wenig wie die Gemeinden im besetzten Westjordanland.

Geschlossene Einkaufszentren und Schulen

In vielen Städten blieben unter anderem Kindergärten, Banken und Behörden geschlossen. Auch der öffentliche Verkehr war betroffen. 

Laut Berichten sollen auch alle großen Banken an dem Streik teilnehmen, auch einige Schulen sollen am späten Nachmittag schließen. Ebenso bleiben große Einkaufszentren geschlossen, kleinere Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte sollen hingegen geöffnet bleiben.

Der "Guardian" berichtet, dass die drei großen israelischen Fernsehsender ihr Programm anpassen würden: Sie würden Unterhaltungsprogramme durch Nachrichten und Berichterstattung über die Beerdigung der sechs Geiseln ersetzen.

Es wird erwartet, dass auch viele private Unternehmen, darunter Kinos und Restaurants, ihre Türen schließen werden.

Video: Streik am Flughafen Tel Aviv

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Fund von toten Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Gewerkschafts-Dachverband Histadrut für Montag zu einem eintägigen Generalstreik aufgerufen.
  • Die Maßnahme trat am Montagfrüh in Kraft.
  • Am Flughafen in Tel Aviv wurde der Betrieb eingestellt.
  • Der Generalstreik ist seitdem in einem Teil Israels im Gange, auch wenn sich nicht alle Gebiete und Unternehmen daran beteiligen.
  • Laut Berichten sollen auch alle großen Banken an dem Streik teilnehmen, auch einige Schulen sollen am späten Nachmittag schließen.
  • Es wird erwartet, dass auch viele private Unternehmen, darunter Kinos und Restaurants, ihre Türen schließen werden.