Stelzer stellt Russland-Sanktionen abermals zur Debatte
Dies würde sonst dazu führen, "dass wir unsere Wirtschaft zugrunde richten, Arbeitsplätze vernichten oder breite Kreise unserer Bevölkerung sich das tägliche Leben nicht mehr leisten können", warnte der Landeshauptmann. Eine der Messlatten der Sanktionen sei, schnell Frieden zu erzielen. "Denn klar ist: Die Sanktionen wirken sich auch auf uns aus", meinte der Landeschef. Ein weiteres Mal warnte er vor Energieengpässen in der kalten Jahreszeit. "Garantien gib es leider keine", meinte er auf die Frage nach genug Gas im Winter, um heizen und die Industrieproduktion aufrechterhalten zu können.
Schon im August hatte ein Interview Stelzers mit der "Kleinen Zeitung" hohe Wellen geschlagen, als er darin erstmals anregte, die Sanktionen auf "Treffsicherheit zu überprüfen". "Dienen sie hauptsächlich der Friedenserreichung oder schaden sie uns in der Mehrheit schon selber?", argumentierte er auch damals ähnlich. Heftige Kritik erntete der oberösterreichische Politiker vom ukrainischen Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez. "Wer so denkt, stellt die moralischen Werte Europas in Frage", erklärte Chymynez in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA. Mit einer Rücknahme der Sanktionen würde lediglich erreicht werden, dass der geschwächte Aggressor wieder gestärkt und seinem Heer der Weg für weitere Raubzüge und Gräueltaten bereitet würde, argumentierte er.
Für seine sanktionskritische Haltung Ukraine hagelte es für Stelzer auch parteiinterne Schelte. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka unterstrich Ende August in einem "profil"-Interview, dass die EU-Sanktionen gegen Russland Wirkung zeigen würden. "Wer das Gegenteil behauptet, spielt das Spiel von Putin", erklärte er.
Zusammenfassung
- Schon im August hatte ein Interview Stelzers mit der "Kleinen Zeitung" hohe Wellen geschlagen, als er darin erstmals anregte, die Sanktionen auf "Treffsicherheit zu überprüfen".
- "Wer so denkt, stellt die moralischen Werte Europas in Frage", erklärte Chymynez in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA.
- "Wer das Gegenteil behauptet, spielt das Spiel von Putin", erklärte er.